1840

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: die musikalische Fusion Strauss-Lanner gab es ab dem neuen Jahr nicht mehr. Lanner exekutierte die Musik im Hotel "zur goldenen Birn" und in Zoegernitz’s Casino, Strauss „im Sperl“ und in Dommayer’s Casino.  Zu der angekündigten Abwechselung „im Sperl“ und „zur goldenen Birn“ kam es also nicht.

In den Sälen „zum Lichtenberg am Schottenfeld“ und „zum Feldmarschall Loudon“ in Weidlingau war Franz Ballin engagiert. Ludwig Morelly „zum goldenen Steg“ am Ende der Währingergasse und in Lindenberger’s Casino in Simmering, Philipp Fahrbach „zum goldenen Strauß“ im Theater-Gebäude in der Josephstadt.

Joseph Scherzer  hatte seine Ball-Liste offenbar rechtzeitig geordnet und veröffentliche einen interessanten Ball-Kalender mit dem Titel „Sperl’s Bälle im Carneval 1840“. Die Musik bei den Bällen war stets unter der persönlichen Direction des Herrn Kapellmeisters Johann Strauss .

 

Den Beginn machte der Hyacinthen-Ball am Samstag den 11. Januar. Diese Bälle fanden jeden Samstag statt, jeden Sonntag waren öffentliche Bälle und jeden Donnerstag die beliebten Fortuna-Bälle „im Sperl“. Dazwischen wurden eine Anzahl von Privatbällen, Gesellschaftsbällen und Subsrciptionsbällen angesetzt, insgesamt waren in dem langen Karneval 43 Bälle geplant.

 

„Zur goldenen Birn“ waren 41 und „zum Goldenen Strauß“ 38 Bälle geplant.

 

Vor dem Karneval waren bereits die gewohnten Sonntag-Nachmittags-Conversationen ab 3 Uhr in Dommayer’s Casino und die Conversationen, ebenfalls sonntags, ab halb acht Uhr in den Sälen >zum Sperl<, und zwar am 5. Januar und an dem Feiertag, dem 6. Januar. Am gleichen Tag fand eine Beleuchtungsprobe „im Sperl“ statt welche „mit sinniger und zahlreicher Verteilung der Kerzen ..... an äußerer Pracht alle Erwartungen in hohem Grade übertraf“.

 

Auch die Tanzlehrer A. Rabel und Franz Reiberger, sowie die Gesellschaft der Musikfreunde kündigten sehr zeitig ihre jeweiligen Bälle, ebenfalls in den Sälen >zum Sperl< an.

 

Dann begann der Karneval und er dauerte 1840 acht lange Wochen, Fastnachts-Dienstag war erst am 3. März und dieser Karneval sollte bestimmt werden von dem neuen französischen Tanz, der Quadrille. Johann Strauss soll eine Partie Quadrillen von Musard aus Paris erhalten haben und sowohl Strauss als auch Lanner komponierten für den Karneval eigene Quadrillen.

Gleich beim ersten Hyacinthen-Ball am 11. Januar führte Strauss sein Opus 117, den „Ghibellinen-Galopp“ (oder Gibellinen-Galoppe) nach Motiven aus der Oper „Die Gibellinen in Pisa“ zur beibehaltenen Musik der Oper „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer auf.

 

Die Uraufführung der Oper „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer war im Theater in der Josephstadt am 6. September 1839 unter dem Namen „Die Gibelinnen in Pisa“ und am 12. Dezember 1839 im Kärtnertortheater unter dem Namen „Die Welfen und Gibelinnen“.

 

Am 12. Januar gab Tobias Haslinger die beiden „Contratänze“ von Johann Strauss, nämlich die Opera 44 und 54 noch einmal zusammen heraus. Dies wohl deshalb weil die Contratänze den neuen französischen Quadrillen ähnelte und als quasi Überbrückung bis die neuen Quadrillen der Herren Kapellmeister fertig komponiert und gedruckt waren.

 

Für den geschlossenen Subscriptions-Ball unter dem Titel „Comité-Ball“ am 21. Januar wurde eine neu componierte Quadrille, noch ohne Namen angekündigt.  Sie erhielt die Opus Zahl 124 und den Titel „Wiener Carnevals-Quadrille“.

Dieser Ball wurde von einem neu gegründeten Comité veranstaltet, das die Ballszene revolutionieren wollte, „eine völlige Umwälzung der bisherigen öffentlichen Tanzsitte nach sich ziehen und im Falle einer beyfälligen Aufnahme sich in allen folgenden Karnevalen realisieren dürfte“. Die Eleganz eines Balles sollte künftig nach nichts anderem als nach der Anzahl der Quadrillen bemessen werden. Der Tanz sei elegant und würde der Gesundheit des Körpers nicht im mindesten schaden, die Füße schweben ganz ruhig über dem Boden, da sieht man kein Zerren und Reisen wie bei den Galoppen und Walzern sondern Grazie und Anmut. Dramatisch geändert hat sich wohl nichts, die Quadrille hat die Ballordnung nicht revolutioniert. Weitere reine „Quadrillen-Feste“ sind weder im Karneval 1840 noch später bekannt und der Walzer kam keinesfalls in Verfall wie in der Ballannonce vorausgesagt wurde.

 

Interessant ist aber die Ballordnung für diesen und stellvertretend für viele Bälle der Epoche, elegant in französich ausgegeben:

 

I. Polonaise, II. Valse, III. Contredanse, IV. Valse avec Galop, V. Contredanse, VI. Valse, VII. Contredanse, VIII. Cotillon, IX. Valse, X. Contredanse, XI. Valse avec Galop, XII. Contredanse, XIII. Valse,  XIV. Contredanse, XV. Valse.

Die Damen erhielten Souveniers, die in solcher Eleganz und mit solcher Pracht noch bei keinem Balle vorhanden waren, leider wurden nur 500 Stücke verfertigt, diese Beschränkung geschah im Interesse der Gesellschaft.

 

Diese Souveniers, auch Ballspende oder Damenspende genannt, waren ein kleines vom Veranstalter eines Tanzballs zumeist beim Betreten des Ballsaals an die Damen überreichtes Geschenk. Die Gepflogenheit der kunstvoll ausgestalteten Ballspenden erreichte ihren Höhepunkt zwischen 1880 und 1900, erlebte ihre letzte Blüte in der Epoche des Jugendstils, verebbte in der Not und Bedrängnis des Ersten Weltkrieges und lebte schließlich in späteren Jahren als sinnentleertes Relikt in der heute bekannten Gestalt weiter. Heute gibt es sie aber auch noch bei traditionellen Bällen, wie dem Wiener Opernball.

 

Die Damenspende ist in ihrer ursprünglichen Form untrennbar verbunden mit der festgelegten Tanzordnung eines Balles, die wiederum für die jeweilige Dame eine sehr wesentliche Rolle spielte. Ist es heute üblich, dass die Dame den Ball in Begleitung ihres Partners besucht und – mehr oder weniger ausschließlich – mit diesem tanzt, so war die Situation früher grundsätzlich anders. Das Mädchen oder die Dame erschien in Begleitung der Eltern oder einer Anstandsdame am Ball und hoffte auf die verschiedensten Tanzpartner. Durch Pflicht oder Neigung veranlasste Herren baten nun die Dame – möglichst frühzeitig – um Reservierung bestimmter in der Tanzordnung angekündigter Tänze, was, um alle Verwirrung zu vermeiden, in die Tanzkarte eingetragen wurde. Diese Tanzordnung oder Tanzkarte war also ein sehr wichtiges Accessoire, das die Tänzerin stets bei sich haben sollte. Die Damenspende war nichts anderes als eine kunstvoll gestaltete Form oder Umhüllung dieses unentbehrlichen Requisits und wurde allmählich zur „Kostbarkeit“, zum originellen kleinen Kunstwerk, das in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen wetteifernd gestaltet wurde und sich immer mehr in Richtung zum heiß begehrten Souvenir entwickelte.

 

Eine Ballspende war häufig als kunstvolles Büchlein (Carnet de bal) gestaltet. Auf den ersten Seiten war meist die Tanzfolge gedruckt und humorvolle Artikel. Dann folgten leere Seiten für die Tanzeinträge. Hierfür war ein in die Lasche eingeschobener Bleistift vorgesehen. Die Urform der Ballspende war die Tanzkarte. Später wurden auch Fächer, Krüge, Vasen, Trinkgefäße, Plaketten, Statuetten, Miniaturen von Gebäuden und Musikinstrumenten oder Spiegel als Ballspenden überreicht.

 

Der eigentliche Zweck, die Reservierung eines oder mehrerer Tänze bei einer Dame, ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer mehr in Vergessenheit geraten. Geblieben ist der Ballspende aber bis heute die Bestimmung ein schönes Erinnerungsgeschenk zu sein.

 

Am 28. Januar war der traditionelle große und glänzende Gesellschafts-Ball zum Besten des Armen-Versorgungshauses der Leopoldstadt und Jägerzeile in den Sälen zum Sperl.

Die Bälle in Dommayer’s Casino begannen erst am 25. Januar mit dem ersten Gesellschafts-Ball.

 

Nicht eindeutig nachzuweisen sind der Societé Ball „beim Sperl“ am 15. Januar, der Gesellschaftsball des Herrn G. „im Sperl“ am 20. Januar und der Hofball im Ballsaal der kaiserlichen Residenz am 23. Januar . Johann Strauss soll die Auszeichung zu teil gewesen sein, die Musik bei diesem zu dirigieren.

 

Weitere Bälle die „im Sperl“ stattfanden waren  die bereits erwähnten Bälle der Gesellschaft der Musikfreunde am 3. Februar und der Gesellschafts-Ball des F. Reiberger am 12. Februar. Bei ersterem erlebte das Opus 120 der „Cäcilien-Walzer“ mit dem beliebten Tremolo seine Uraufführung.

Ebenfalls nicht genau nachzuweisen ist der Ball der Hörer der Medizin „im Sperl“, für den Strauss das Opus 119, den Walzer „Tanz-Recepte“ komponierte.

 

Für den Gesellschafts-Ball am 5. Februar wurden die Sperl-Säle zum ersten Mal mit „privilegirten Apollo-Kerzen“, die in dem ehemaligen Apollo-Saal produziert wurden und deren Verkauf Mitte Januar begonnen hatte, beleuchtet.

Für den Hyacinthen-Ball am 8. Februar und den öffentlichen Ball am 9. Februar wird in der Anzeige extra darauf hingewiesen, daß an beiden Tagen in beiden Sälen >zum Sperl< getanzt wird und daß der Herr Capellmeister Johann Strauss die Musik persönlich dirigieren wird.

 

Bei dem Gesellschafts-Ball des Vereins für erwachsene Blinde am 11. Februar, ebenfalls in den Localitäten >zum Sperl< in der Leopoldstadt führte Strauss sein Opus 118, eine Walzerpartie unter dem Titel „Myrthen“ „Zur Vermählungs-Feyer Ihrer Majestät der Königin Victoria von England mit Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Albert von Sachsen-Coburg“ auf.

Die junge englische Königin heiratete tags zuvor in London . Die Königin war noch nicht 21 Jahre alt und wurde 9 Monaten und 11 Tage danach bereits Mutter.

Durch den erhalten gebliebenen Ball-Kalender wissen wir auch von Privatbällen „im Sperl“ die in den Wiener Zeitungen nicht angekündigt und auch selten besprochen wurden, so wie der Ball des Herrn Schwarz am 10. Februar. Der Tanzlehrer, Herr Reiberger zeigte seinen Gesellschafts-Ball am 12. Februar an und er konnte Johann Strauss persönlich ankündigen. Bei dem gleichzeitig im Fortuna-Saal „des Sperl“ stattgefundenen Gesellschafts-Ball unter dem Titel „Concordia-Ball“ wurde dagegen nur das Orchester des Herrn Capellmeisters Johann Strauss angekündigt. Der Veranstalter dieses und weiterer Concordia-Bälle war ein Herr Aloyis Kompos. Besonders die von Herrn August Lang komponierten Concordiawalzer und Quadrille erregten aufsehen.  

 

Den großen Fest-Ball den Johann Strauss selbst am 17. Februar in beiden Sälen >zum Sperl< veranstaltete, betitelte er "die verhängnisvolle Faschingsnacht“, wobei „von Seite des Festgebers, (welcher sowohl durch die Sinnigkeit als auch die äußere Pracht seiner Arrangements dem hiesigen Publikum auf das Vortheilhafteste bekannt ist) nichts unterlassen wird, den glänzendsten Effekt zu erzielen, und dießmal durch eine äußerst glückliche Idee unterstützt, über welche bis an den Produktionsabend ein geheimnißvolles Dunkel waltet, und die auf eine äußerst pikante Art den Titel des Festes charakterisieren wird, seine früheren Feste noch zu übertreffen“. 

Inmitten des Karnevals verließ Franz Liszt nach einem Abschiedskonzert in den k.k. Redoutensälen am 16. Februar Wien.

 

Ein tragisches Ereignisse im Kaiserhaus dürfte im Karnevalstrubel wenig Beachtung gefunden haben. Am 5. Februar starb die einzige Tochter von Erzherzog Franz Carl und der Erzherzogin Sophie und Schwester des späteren Kaisers, die 5-jährige Maria Anna Carolina (1835–1840), zum empfindlichsten Leidwesen des Allerhöchsten Hofes“ an Epilepsie.

Aus dem Fasching 1840 stammt wohl auch dieses berühmte Bild mit dem Titel „Der große Galop von Joh. Strauss“ das in der Theaterzeitung abgebildet war und den Sperl-Saal darstellen soll. Es zeigt Johann Strauss auf der Empore, ein 50-köpfiges Orchester dirigierend, während im Saal eine große Galoppade abläuft.

In den k.k. Redoutensälen war Johann Strauss in diesem Karneval nicht tätig. Dort spielte, zumindest am 26. Januar und am 9. Februar Joseph Lanner .

 

Wegen der Ausführung der Hof- und Kammerbälle gab es Diskussionen zwischen dem Hofmusikbeamten Graf Thadeus Amade und dem Obersthofmeister Fürst Colloredo-Mannsfeld. Am 6. Januar schrieb der mit Strauss befreundete Graf an seine Durchlaucht Fürst Colloredo-Mannsfeld:

 

„Nachdem ich von allen Seiten angegangen werde, mich bey Eurer Durchlaucht

zu verwenden, um das Orchester von Strauss unter seiner Direction wieder

auf die Hofbälle zu bringen, und als ich die Ehre hatte, persönlich diese Frage an

Eure Durchlaucht zu stellen, aber keine definitive Antwort erhielt,

so nehme ich mir die Freyheit, nochmal anzufragen, welcher von beyden,

nehmlich Lanner oder Strauss, Eure Durchlaucht zu nehmen erlauben,

und bitte gehorsamst, Hochdero gnädigsten Befehl diessfalls zu ertheilen“

 

Fürst Colloredo-Mannsfeld antwortete,

„dass Strauss durch sein bekanntes, früheres Benehmen nicht verdient,

besonders berücksichtigt zu werden, und dass es im hohen Grade

ungerecht seyn würde, den Lanner, den man aufgefordert hat,

in Innsbruck, Mailand und Venedig mit seiner Gesellschaft sich einzufinden

und der auch dort sehr gute und gegen sehr billige Bezahlung Dienste

geleistet hat, nun wieder ganz zurückzusetzen und ihm

auf solche Art zu schaden ..........................in Hinkuft sowohl Lanner

als auch Strauss alternierend bei den Hofbällen einzusetzen“.

 

Über die Hofbälle in diesem Jahr sind keine Details bekannt, von Strauss-Diensten bei Hofbällen wissen wir nur von der Quadrille von Musard, die Ende Oktober mit dem Zusatz  „aufgeführt bei k.k. Hofbällen von Johann Strauss“ von Haslinger veröffentlicht und angezeigt wurde.

 

Tobias Haslinger war wie immer sehr aktiv. Nachfolgend eine Reihe von Erstanzeigen während des Karnevals.

Der erstmals angezeigte Walzer „Rosenblätter“, Opus 115 enthielt eine Widmung „Zur Erinnerung an die gefeyerte Dlle. Caroline Ungher“.

 

 

 

 

 

 

 

 

Caroline Unger, (1834)

Caroline Maria Unger (* 28. Oktober 1803 in Wien; † 23. März 1877 in Florenz) war eine österreichische Sängerin. Sie sang im Teatro La Fenice in Venedig  sie gastierte im Frühjahr 1839 in Wien

 

Carlo Mechetti kündigte neue Compositionen für den Carneval 1840 unter der Überschrift „Wien und Paris, Lanner und Musard“, neue Walzer von Lanner und Quadrilles par Musard in einer Anzeige an.

 

Dann war auch dieser lange Fasching zu Ende. Im März und April fanden lediglich die Sonntag Nachmittags-Conversationen in Dommayer´s Casino und die Conversationen Sonntag abends in den Sälen >zum Sperl< statt. Johann Strauss dirigierte die Musik persönlich.

Bei Haslinger erschien am 24. März das Opus 116, der „Wiener-Gemüths-Walzer“, er war Fürst Nicolaus Esterhazy-Galantha gewidmet. Am 30. März erschienen die Hefte 17 bis 19 von „Die junge Tänzerinn“.

Fürst Nikolaus III. Esterházy de Galantha (* 25. Juni 1817 in Regensburg; † 28. Januar 1894 in Wien) war der neunte Majoratsherr aus der ungarischen Hochadelsfamilie Esterházy, der reichsten Familie Mitteleuropas. Seine Jugend verbrachte Fürst Nikolaus nicht, wie damals für seinesgleichen üblich, in Ungarn auf Schloss Esterháza, sondern vielmehr in England, wo sein Vater Paul III. Anton als k.k. Gesandter tätig war.

 

Josef Georg Daum eröffnete am 1. März das Neue Elysium, eine biedermeierliche Erlebniswelt in den Kellerräumen des Klosters St. Anna, unterhalb des St. Annahof in der Johannesgasse 4, (Wien, Innere Stadt). Das Lokal, programmatisch als „unterirdische Wanderung durch die Welt“ benannt, wurde zu einer der Hauptattraktionen des vormärzlichen Wien. Hier wurden grottenbahnartig die großen Kontinente präsentiert, für den Transport sorgte eine unterirdische Pferdeeisenbahn. Musik, Tanz, akrobatische Darstellungen und kulinarische Genüsse wurden geboten, es gab auch Projektionsvorstellungen (Nebelbilder) nach Art der Laterna magica. Im Dezember 1840 bereicherte Daum sein Etablissement um den zunächst fehlenden Kontinent „Australien“. Franz Ballin leitete die Musik.

In allen anderen Lokalen begannen die Vorbereitungen auf die Frühlings-Saison.

„Im Sperl“ wurden wie im Vorjahr, die Gärten und Sommer-Säle mit einer großen Frühlings-Assemblée am 1. Mai eröffnet. Johann Strauss dirigierte die Musik von 1 bis 4 Uhr Nachmittags und von 7 Uhr abends bis Mitternacht.

Am 5. März 1840 begann dann eine Epoche welche 50 Jahre währen sollte. An diesem Dienstag dirigierte Johann Strauss Vater zum ersten Mal in dem Lokal das damals „Corti´s Kaffehhaus-Localität im k.k. Volksgarten und Paradiesgarten“ hieß, eine große Sommer-Soirée. Johann Strauss Vater und die drei Strauss-Söhne dirigierten in den kommenden 5-Jahrzehnten fast ohne Unterbrechung das Strauss-Orchester in den „Localitäten des k.k. Volksgarten“. Zahlreiche Feste wurden dort abgehalten und unzählige Strauss-Werke erlebten ihre Uraufführung in diesem Lokal.

 

In der Folge des Jahres 1840 leitete Strauss die Musik bei großen Sommer-Soiréen im k.k. Volksgarten an Dienstagen.

Die Serie der sonntäglichen öffentlichen Bälle in den Sommer-Sälen „des Sperl“, bei denen wie im Vorjahr die Musik von dem Orchester-Personal Johann Strauss ohne den Maestro zur Ausführung gebracht wurde, begann am 3. Mai und dauerte bis zum Ende der Saison. Über die Gründe warum diese Vereinbarung zwischen Joseph Scherzer und Johann Strauss zustande kam ist nichts bekannt. Soirées des Herrn Capellmeister Johann Strauss in den Gärten und Sommer-Sälen des Sperl (oder Scherzer´s Lustgärten und Sälen) fanden jeden Mittwoch und Samstag statt.

 

Am 8. und 12. Mai erschienen wieder neue Werke von Johann Strauss im Verlag Haslinger, die Opera 117 und 118, sowie am 13. Mai das 20. Heft „Die junge Tänzerinn“ über das Opus 118

Später im Monat Mai wurde der Freitag, auf vielseitiges Verlangen, zusätzlich mit einer Sommer-Soirée im Paradiesgarten und ab dem 21. Mai der Donnerstag durch Soiréen in Dommayer’s Casino belegt, womit der Kalender für die Sommer-Saison voll war.

 

Für den Fall von kühler Witterung sorgte Corti vor. Die Sommer-Soiréen wurden dann vom Paradiesgarten in den Salon des k.k. Volksgarten verlegt.

Der Paradiesgarten oder „Paradeisgartl“ auf der Loewelbastei, wo heute das Burgtheater steht mit dem Musikpavillion, 2. Bild, links im Hintergrund

 

So sah der Kalender im Sommer 1840 aus:

Montag: frei für Feste

Dienstag: große Sommer-Soirée im k.k. Volksgarten

Mittwoch: Soirée in Scherzer´s Lustgärten und Sälen (Sperl)

Donnerstag: Soirée in Dommayer´s Casino

Freitag: Sommer-Soirée im Paradiesgarten

Samstag: Soirée in Scherzer´s Lustgärten und Sälen (Sperl)

Sonntag: Nachmittags-Conversation in Dommayer´s Casino

Abends öffentliche Bälle in den Sommer-Sälen des

Sperl durch das Orchester-Personal

 

Philipp Fahrbach spielte im Casino-Garten in Simmering, „zum schwarzen Adler“ in Rustendorf, „zu den 5 Lerchen unter den Weissgärbern“, „zum goldenen Vogel“ in Mariahilf, „zur österreichischen Kaiserkrone“ in der Fuhrmansstraße in der Leopoldstadt und „zum weißen Lamm“ in Neulerchenfeld, Ludwig Morelly im Casino im Landgut , Joseph Lanner in Zögernitz´s Casino, „zur goldenen Birn“, „zum großen Zeisig“ und in Unger’s Kaffeehaus vor der Hernalser Linie. Das Elysium schloß am 7. Mai für den Sommer, Franz Ballin übernahm die Musik im Casino zu Gauzendorf, „zu den sieben Churfürsten“, „zum weißen Engel“ in Hitzing und in der Bierhalle und im Garten zu Fünfhaus.

 

Im Colosseum in der Brigittenau spielte das k.k. Pionier-Trompeter-Corps und ein Colosseum’s Haus-Corps das ab 4 Uhr Nachmittags türkische Musik im Park aufführte und mit klingendem Spiel mit mehreren Waggons der Brigittenauer-Eisenbahn vom Ende der Leopoldstadt bis zum Colosseum fuhr. Die Pferdebahn befuhr jede Viertelstunde die Strecke. „Der erste Vorläufer der Straßenbahn in Wien war diese Brigittenauer Eisenbahn, eine Pferdebahn, die vom 2. Juli 1840 bis zum 29. Juni 1842 vom Donaukanal (beim Rotenturmtor) über die  Obere Donaustraße, Gaußplatz und Jägerstraße zum Vergnügungsetablissement Colosseum in der Zrinyigasse 15 in der Brigittenau führte und jeweils ab 14 Uhr alle Viertelstunden verkehrte“.

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Abbildung der Brigittenauer Eisenbahn in einer Anzeige zu einer Veranstaltung im Colosseum

 

Mitte Mai gab es wieder einmal traurigen Anlaß zur Gemeinnützigkeit. Das Dorf Gänsernsdorfs ist durch ein großes Feuer fast völlig abgebrannt. Der Brand soll durch die Dampfeisenbahn ausgelöst worden sein. Am 15. Mai fand zur Unterstützung der durch den Brand Verunglückten eine außerordentliche Soirée im k.k. Volksgarten statt bei der Johann Strauss die Musik besorgte. 

 

„Zur goldenen Birn“ wurde am 18. Mai ein großes Gartenfest verbunden mit einem glänzenden Ball für die Verunglückten veranstaltet. Die Regiments-Musik Hessen-Homburg spielte im Garten, Joseph Lanner leitete die Ballmusik.

 

Am 29. Mai veranstaltete Augustin Corti, als am „Vorabende der Feyer des Allerhöchsten Nahmensfestes Sr. Majestät des Kaisers“ eine große Fest-Soirée verbunden mit einer brillanten Illumination im k.k. Volksgarten zu der außer der Strauss Kapelle auch das Musik-Corps des Regiments Hessen-Homburg unter A. Nemetz beitrug und für die Johann Strauss ein Werk namens „May-Bouquets von Strauss“ komponierte. Das Werk ist in keiner Opus-Liste enthalten. Möglicherweise war es ein Potpourri aus anderen Werken von Strauss.

Das beliebte Blumen-Fest „im Sperl“ fand in Verbindung mit einem großen Ball am 1. Juni statt.

 

Der Fronleichnamstag 1840 fiel auf den 18. Juni. Wie jedes Jahr spielte Johann Strauss in seiner Funktion als „Capellmeister des löbl. Ersten Wiener Bürger-Regimentes“ bei der Fronleichnamsparade. Den traditionellen Parade-Marsch komponierte dieses Jahr Carl Haslinger für Strauss. Dessen Vater Tobias veröffentlichte das Werk am 19. Juni, wie alle Werke, in der Wiener Zeitung. Joseph Lanner war „Capellmeister des zweiten Wiener Bürger-Regiments“.

 

Kurz vor Fronleichnam starb am 7 Juni in Berlin der preußische König Friedrich Wilhelm III. (* 3. August 1770 in Potsdam; † 7. Juni 1840 in Berlin). Er gehörte dem Adelshaus der Hohenzollern an, war seit 1797 König von Preußen und als Markgraf von Brandenburg bis zur Auflösung des   Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 dessen Erzkämmerer und Kurfürst.

Nachfolger wurde sein gleichnamiger Sohn Friedrich Wilhelm IV. der am 15. Oktober 1795 in Berlin geboren wurde.

 

Der Zar Nikolaus I.von Rußland reiste zur Beerdigung seines Schwiegervaters nach Berlin

 

Ab dem 10. Juli verlegte Corti die Freitags-Soiréen permanent in den Salon des k.k. Volksgarten, da die unstete Witterung die Soirées im Paradiesgarten sowieso meistens verhinderte.

 

Am 13. Juli, dem zweiten Tag des Brigittenauer Kirchtages (Strauss nennt es in seiner Anzeige Brigittenauer Volksfest) veranstaltete Johann Strauss sein erstes Sommer-Fest, eine außerordentliche Assemblée mit Ball in sämtlichen Gärten und Sälen zum Sperl, die er „Der Spiegel des Frohsinns“ nannte.

 

Er komponierte für diesen Abend sein Opus 122, den Walzer „Palmzweige“.

Das Fest hat stattgefunden und war erfolgreich, auch der neue Walzer kam an.

 

Am darauffolgenden Montag, dem 20. Juli wurde Johann Strauss erneut Vater. Carl (oder Karl) Joseph Trambusch kam in Wien, Stadt 806, bereits die dritte Adresse an denen Kinder aus der Beziehung mit Emilie geboren wurden, zur Welt. Er starb bereits nach wenigen Wochen, die Angaben variieren zwischen dem  11. August und dem 30. August 1840 an Fraisen, (Epilepsie, Krampfanfälle).

Am 24. Juli veranstaltete Herr Corti eine Fest-Soiree zum Namensfest der Kaiserin Maria Anna  im k.k. Volksgarten und Johann Strauss trug an diesem Abend mehrere große Tonstücke mit  verstärktem Orchester und Chor vor. Das Musik-Chor des Regiments Hessen-Homburg unter Leitung von Andreas Nemetz spielte teils abwechselnd, teils vereint mit der Strauss-Kapelle. Anfang war um 5 Uhr, der Zusatz „bei günstiger Witterung“ war in diesem Sommer offenbar angebracht, das Fest fand aber statt.

 

Zur Feier des Annen-Tages kam Johann Strauss am Sonntag den 26. August, nach der Nachmittags-Conversation in Dommayer’s Casino persönlich >zum Sperl<, wo an allen anderen Sonntagen sein Orchester-Personal unter Leitung eines Substituten die Musik exekutierte, um bei einem großen Fest-Ball die Musik persönlich zu dirigieren

Die einzige Unterhaltungsveranstaltung welche alljährlich in der Rubrik Kundmachung im Amtsblatt der Wiener Zeitung angekündigt wurde war die dieses Jahr am 27. Juli veranstaltete Abend-Unterhaltung am Wasser-Glacis vor dem Carolienen-Thore mit Bewilligung der k.k. Nied. Oesterr. Landesregierung zur Feier des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin zum Besten des k.k. Waisenhaus-Fonds, für die Johann Strauss  aus eigenem Antriebe und mit Rücksicht auf den wohltätigen Zweck  die Aufstellung und persönliche Leitung seines ausgezeichneten Orchesters übernommen hat. Im Kiosk spielte die Regiments-Musik Hessen-Hoburg abwechselnd.

Am 5. August zeigte Tobias Haslinger das Opus 119, den Walzer „Tanz-Recepte“ erstmals an. Das Werk war den „Den Herren Hörern der Medizin“ gewidmet und wurde bei dem  Ball der Hörer der Medizin im Karneval 1840 uraufgeführt. Das Datum und der Ort der Uraufführung können nicht genau bestimmt werden. Tags darauf, am 6. August erfolgte die Erstanzeige der Hefte 11 bis 21 von „Die junge Tänzerinn“

Am 3. August war Johann Strauss wieder bei einem Fest auf dem Wasserglacis, zu Gunsten des Waisenhausfonds tätig und leitete abwechselnd mit der Regiments-Musik Hessen-Homburg die Musik.

Das nächste der Serie der Feste welche Johann Strauss veranstaltete – es waren weniger als in anderen Jahren und die wenigen waren weniger aufwendig ausgestattet - war eine außerordentliche Assemblée mit Ball unter dem Titel "der Kirchtag im Olymp" in Dommayer´s Casino am 10. August. Für dieses Fest komponierte Strauss das Opus 123, den Walzer „Amors-Pfeile“.

 

Vermutlich fiel auch dieses Fest der Witterung zum Opfer und es wurde erst am 13. August ausgeführt. Der „Humorist“ berichtete ausführlich darüber.

Am 4. September plante Johann Strauss eine große musikalische Fest-Soirée im k.k. Volksgarten zu veranstalten. Im Falle von günstiger Witterung sollten an diesem Abend mehrere große Tonstücke mit verstärktem Orchester und Chor zur Ausführung kommen. Besonders zu bemerken sei, auf vielseitiges Verlangen, „Die nächtliche Heerschau“, Ballade von Freyherr von Zedlitz, Musik von A. E. Titl, sowie der Jäger-Chor aus der Oper Euryanthe von C.M. von Weber. Wieder war das Musik-Corps Hessen-Homburg teils abwechselnd teils vereint mit dem Strauss-Orchester vorgesehen.

 

Das Fest  konnte erst beim zweiten Versuch eine Woche später stattfinden.

 

Am 14. September war die Erstanzeige des Opus 120 im Verlag Tobias Haslinger. Der „Cäcilien-Walzer“ mit dem beliebten Tremolo wurde bei dem Ball der Gesellschaft der Musikfreunde des Oesterr. Kaiserstaates zum ersten Mahle von Johann Strauss aufgeführt. Leider ist über den Ball nichts bekannt.

 

Tobias Haslinger ergänzte die Anzeige mit dem Vermerk: „Diese überaus gelungenen Walzer erfreuen sich insbesondere bey jedesmahliger Aufführung eines höchst ehrenvollen Beyfalles“.

Die Sommer-Saison wurde am 17. September mit einer Soirée dansante in Dommayer´s Casino beschlossen, die letzte Wochentags-Soirée der Saison „beim Sperl“ war am 3 Oktober.

 

An den beiden Sonntagen am 18. Oktober und am 1. November erschien Johann Strauss wieder „im Sperl“ oder in „Scherzer´s sämtlichen Sälen zum Sperl“.  Bei den Soiréen mit Ball spielte ab 7 Uhr im unteren Saal das Orchesterpersonal die Ballmusik, während ab 8 Uhr im oberen Saal Johann Strauss die Soirée persönlich dirigierte. Die Besucher konnten an jeder Unterhaltung nach Belieben abwechselnd teilnehmen.

Am 24. Oktober gab es einen weiteren Schicksalsschlag im Hause Habsburg. Nach dem Tod der Tochter im Februar wurde Ihre kaiserliche Hoheit, die durchlauchtigste Erzherzogin Sophie wie es die Wiener Zeitung trocken berichtete, „abends von einem leider toten Erzherzoge entbunden. Höchstdieselbe befanden sich so wohl, als es die Umstände erlaubten“. Der spätere Kaiser Franz Joseph war 10 Jahre alt als sein Bruder starb.

 

Dem neuen Musikgeschmack folgend veröffentliche Tobias Haslinger Ende Oktober zwei Quadrillen, Nr. 1 von Musard, aufgeführt bei k.k. Hofbällen von Johann Strauss und Nr. 2 von Haslinger, aufgeführt „beim Sperl“ von Johann Strauss, für das Pianoforte zu 4 Händen und für Violine und Pianoforte. Tags darauf folgte die Erstanzeige der dritten Walzer-Guirlande von Johann Strauss in Verbindung mit den früher veröffentlichten ersten und zweiten Walzer-Guirlanden.

In Dommayer´s  Casino war ab dem 22. November  wieder Joseph Lanner für die Musik an Sonn- und Feiertagen verpflichtet. Johann Strauss spielte erst nach Lanner´s Tod 1843 wieder bei Ferdinand Dommayer. Was zu diesem erneuten Wechsel führte ist nicht bekannt. Philipp Fahrbach übernahm dafür die Musik bei den Conversationen in Zögernitz´s Casino von Lanner.

 

Das letzte große Fest des Jahres fand traditionell am 25. November, dem Katharinen-Tag statt. Johann Strauss kündigte für diesen Tag an eine „außerordentliche Fest-Soirée und Ball in den sämmtlichen Salen zum Sperl bey brillanter Beleuchtung zu veranstalten“.

 

Der Einladung fügte er bei, „daß er besonders bemüht seyn wird, durch die mannigfaltigste Art Vergnügungen diesen Abend zu einem festlichen zu bilden, zu welchem Zwecke 3 Musik-Chöre mitwirken werden“. Das Programm war interessant. Getanzt wurde in beiden Sälen. Vor dem Beginn des Balles fand in den oberen Sälen von 8 bis halb zehn Uhr ein musikalisches Ständchen statt bei welchem die Ballade von Zedlitz, „Die nächtliche Heerschau“ wiederum auf Verlangen, aufgeführt wurde. Außerdem erlebte das Opus 126, die Fantasie „Erinnerung an Ernst, oder Der Carneval von Venedig“, nach Ernst´s Burleske, an diesem Tag seine Uraufführung.

 

Bei dem anschließenden Ball wurde eine weiteren Neuheit, der Walzer „Elektrische Funken“, Opus 127, erstmals gespielt. Die beiden anderen Orchester waren ein zweites Strauss-Orchester im unteren Saal und die Regiments-Musik Hessen-Homburg in einem Verbindungssaal.

Joseph Lanner´s Katharinen-Fest bei „der goldenen Birn“ fand unter dem Titel „Terpsichorens letzte Feier im Jahre 1840“ statt und auch Lanner komponierte neue Walzer eigens für dieses Fest unter dem Titel  „Die nächtlichen Wanderer“. Der „Humorist“ berichtete über beide Feste.

Heinrich Wilhelm Ernst (* 6. Mai 1814 in Brünn; † 8. Oktober 1865 in Nizza) war ein mährischer Violinist und Komponist. Er gilt als einer der größten Geiger des 19. Jahrhunderts.

An den restlichen Sonntagen des Jahres fanden Conversation, bei  besonderem Arrangement in den Sälen des Sperl statt, in den oberen Sälen trug Johann Strauss und in den unteren Sälen die Regiments-Musik Hessen-Homburg ab halb 8 Uhr die neuesten Opernstücke und andere Piecen ernsterer Gattung vor. In der Adventzeit keine Walzer !

 

Die letzte Erstanzeige von Tobias Haslinger in diesem Jahr war das Opus 122, der Walzer „Palm-Zweige“.

Joseph Daum hatte über den Sommer seinen beliebten Belustigungsort Elysium um eine Localität die er Australien nannte erweitert und ab 26. Dezember mit einer Reunion wieder eröffnet

Elysium im St. Annahof (auch: Annahof)zwischen der Annagasse 3 und Johannesgasse 4, unmittelbar neben der Wiener St. Anna Kirche

 

Was sonst noch geschah:

 

  • 10. Februar: Hochzeit des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha mit der britischen Königin Victoria
  • 27. April: Der Grundstein für den Neubau des britischen Parlamentsgebäudes Palace of Westminster wird gelegt. Das vorige Gebäude war durch einen großen Brand im Jahr 1834 weitgehend zerstört worden.
  •  7. Juni: In Preußen tritt nach dem Tode von König Friedrich Wilhelm III. sein Sohn Friedrich Wilhelm IV. die Regentschaft an.
  • 20. Juni: Samuel F. B. Morse erhält vom United States Patent Office das Patent für den von ihm erfundenen Schreibtelegrafen.
  •  4. Juli: Die Reederei Cunard Line richtet regelmäßige Dampfschiffverbindungen zwischen Liverpool und Halifax sowie Boston ein. Die RMS Britannia ist das erste im Postdienst eingesetzte Schiff.
  • 17. August: Das Kaisertum Österreich nimmt als zweite Bahnverbindung die Strecke Mailand–Monza in Betrieb. Sie wird später Teil der Lombardisch-venetianischen Eisenbahnen.
  • Mit dem Teilstück Mannheim–Heidelberg der Badischen Hauptbahn wird die erste Eisenbahnlinie in Baden eröffnet.

 

  • 5. September: Die Uraufführung der Oper Un giorno di regno von Giuseppe Verdi in der Mailänder Scala wird zum Fiasko.
  • 12. September: Der Komponist Robert Schumann heiratet in Schönefeld bei Leipzig mit gerichtlicher Zustimmung Clara Wieck, deren Vater jeden Kontakt der beiden verbot und das Eingehen diese Ehe ablehnte.

 

Geboren:

  • 7. Mai: Pjotr Tschaikowski, russischer Komponist († 1893)
  • 7. Juni: Charlotte, mexikanische Kaiserin († 1927)
  • 21. November: Victoria, preußische Königin und deutsche Kaiserin († 1901)

 

Gestorben:

  • 27. Mai: Niccolò Paganini, italienischer Violinist und Komponist (* 1782)
  • 7. Juni: Friedrich Wilhelm III., preußischer König (* 1770)
  • 29. Juni: Lucien Bonaparte, Bruder von Napoleon Bonaparte (* 1775)

 

So viele Strauss-Freunde haben bisher meine Baustelle besucht

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© Claus Kegel, Bukarest 2018