1842

 

Das Jahr begann mit den üblichen sonntäglichen Nachmittags-Conversationen im k.k. Volksgarten und einer Ausgabe von „Quadrillen in leichtem Style für die Jugend bearbeitet von Johann Strauss“, Heft 1 die „Carneval-Quadrille“ Opus 124 und Heft 2 die „Jubel-Quadrille“ Opus 130 am 3. Januar sowie der Erstanzeige des Walzers „Die Wettrenner“, Opus 131, zusammen mit älteren Werken unter dem Titel Neueste Wiener Tanzmusik für den Carneval 1842 bei Haslinger.

Am 6. Januar zeigte Joseph Scherzer an, daß der neue große Saal fertig gestellt sei. „Um das ganze Ball-Etablissement in Einklang zu bringen wurde auch der frühere große Tanz-Saal renoviert und mit neuen Ball-Attributen auf das Glänzendste ausgestattet“.  Dann zeigte Scherzer auch an, daß die Musik unter der Direction des Herrn Johann Strauss steht und an Sonntagen öffentliche Bälle, an Donnerstagen Fortuna-Bälle und an Samstagen die beliebten Roccoco-Bälle abgehalten werden, wobei der erste Roccoco-Ball und die Eröffnungsfeier des neuen Saales am Samstag den 8. Janaur stattfand. Der Carnevals-Kalender war noch genauer.

Am gleichen Tag, dem 8. Januar, wurde Joseph Moritz Trambusch in Wien Stadt 817 geboren. Er war das fünfte Kind von Johann Strauss und Emilie Trambusch, der dritte Sohn . Auch er sollte, wie sein Bruder Carl Joseph eineinhalb Jahre zuvor, nur wenige Tage erleben. Er starb bereits am  18. Jänner an Durchfall.

 

Der Karneval war extrem kurz, nur 4 Wochen lang, am 8. Februar war bereits Faschings-Dienstag. „Im Sperl“ war mit Ausnahme der Freitage  jeden Tag ein Ballfest und die Musik war stets unter der persönlichen Direction des Herrn Johann Strauss.

 

Für den ersten Roccoco-Ball und zur Feier der Eröffnung des neuen Saales komponierte Strauss die „Sperl-Polka“ sein Opus 133.

 

Der Tanzlehrer Herr Rabel erklärte zwar in einer großen Annonce warum er sein Fest so früh im Carneval abhielt, warum es „Das Lancer-Fest“ betitelt war, wie der Ablauf geplant war und daß er selbst die Tänze in beiden Sälen dirigieren würde und daß Johann Strauss die Ballmusik leitete, er vergaß allerdings die Annonce zu unterfertigen.

Auch die üblichen Wohltätigkeitsbälle fanden 1842 statt, „im Sperl” waren dies am 12. Januar der Ball zum Besten des Wiedener Krankenhauses, am 17. Januar der alljährlich von Ferdinand Carl Manussi veranstaltete Ball des Vereins zur Unterstützung der Blinden für den das Vereinsmitglied Johann Strauss die Opera 134, „Egerien-Tänze” und 138, die „Mode-Quadrille” komponierte und erstmals aufführte, am 18. Januar der Gesellschaftsball zum Besten der Armen des Bezirkes St. Carl auf der Wieden, am 24. Januar der Gesellschaftsball zum Besten des Armenversorgungshauses Leopoldstadt und Jägerzeil und schließlich am 25. Januar der Ball zum Besten eines Witwen-Fonds.

 

Der Reinertrag des Balles vom 17. Januar betrug 1128 fl. 50 kr.

 

Am 19. Januar fand der Ball der Gesellschaft der Oesterreichischen Musikfreunde „im Sperl” statt für den Johann Strauss den Walzer „Musikverein-Tänze”, Opus 140 komponierte und erstmals präsentierte.

 

Den großen Fest-Ball verbunden mit einem kleinen Carnevals-Scherz am 26. Januar zu seinem Vorteil betitelte Johann Strauss „Der Kranz der Anmuth in den Sälen zum Sperl” und er fand in beiden Sälen statt. Dabei führte er das Opus 139, den Walzer „Die Fantasten” erstmals vor.

Bereits am 18. Januar erschien im Verlag Haslinger die neue „Sperl-Polka”, Opus 133 und am 29. Januar folgte das Opus 132 „Die Debutanten”.

Dann ging der Carneval des Jahres 1842 auch schon allmählich zu Ende. Herr Rabensteiner, Ballet-Chor-Mitglied des k.k. Hoftheaters nächst dem Kärntnerthore veranstaltete am 2. Februar einen Gesellschafts-Ball in den Sälen zum Sperl bei dem Johann Strauss die Ballmusik dirigierte, dann fanden noch der letzte Fortuna-Ball, der vorletzte Roccoco-Ball und der letzte öffentliche Ball im Sperl statt. Am Rosenmontag wartete der Tanzlehrer A. Rabel mit einem besonderem Fest auf, ein großes Carnevals-Fest mit dem Titel „Das Bouqueten-Fest im Tempel der Sonne oder Die Darstellung des Carnevals-Endes 1842” . Getanzt wurde in beiden Sälen, die Ballmusik leitete wieder Johann Strauss.

Mit dem letzten Roccoco-Ball am Dienstag endete der Fasching.

 

In den sonstigen Wiener Ball-Sälen leiteten Ludwig Morelly >zum grünen Thor< in der Rofranogasse, Johann Sehr in den Lichtenberg´schen Sälen am Schottenfelde, Friedrich Fahrbach im Bier-Salon des Lichtenthaler Brauhauses und Philipp Fahrbach in Zögernitz´s Casino  die Ballmusik. Franz Ballin leitete die Ballmsuik im  Elysium. Während Johann Strauss allabendlich nur den kurzen Weg vom Hirschenhaus, wo er noch wohnte, zum nahen Sperl zurück legen mußte, war Joseph Lanner in mehreren Sälen in Wien und den Vorstädten beschäftigt. Er war in dem neu dekorierten Saal "zur goldenen Birn" auf der Landstraße den inzwischen nach Josef Stipperger der bekannte Architekt Herr Carl Hoer gepachtet hatte, beim  Dommayer in Hitzing, in den k.k. Redoutensälen und "zum goldenen Strauß" im Theatergebäude in der Josephstadt engagiert.  

 

Lanner war wie im Vorjahr auch im Carneval 1842 deutlich präsenter als Strauss. Die Wiener Tageszeitungen berichteten wesentlich ausführlicher über die Veranstaltungen bei denen Lanner die Musik dirigierte als über diejenigen von Strauss und bezeichneten daher auch Lanner´s Walzer „Ideale“ (Opus 192) als „Die Sieger des Wiener Karnevals 1842 !!!“.   

 

Am 13. Januar waren gleich 4 Einladungen zu Bällen bei denen jeweils Joseph Lanner die Musik persönlich dirigierte auf einer Seite des „Allgemeinen Intelligenzblattes zur Oesterreich-Kaiserlich privilegirten Wiener Zeitung“ gedruckt.

In der Fastenzeit waren wieder überall in Wien die üblichen Sonntag Nachmittags-Conversationen. Johann Strauss leitete weiterhin die Musik im k.k. Volksgarten, Philipp Fahrbach in Zögernitz’s Casino, Ludwig Morelly in Lindenbauer’s Casino und Carl Bendl, einem neuen Engagement zu Folge in Wagner’s Kaffehhause im Prater, Joseph Lanner in Dommayer’s Casino. Franz Ballin und die Regiments-Kapelle Hessen-Homburg spielten im Elysium.

 

Ab dem 20. Februar veranstaltete Joseph Scherzer jeweils sonntags und donnerstags wieder Soiréen in den Sälen zum Sperl und zwar in sämtlichen Sälen im ersten Stock. Die Musik leitete Strauss.

 

Ein Herr J. Moser schrieb zu der Melodie von Johann Strauss´es Opus 133, der „Sperl-Polka“ einen Text für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, welches Tobias Haslinger, dessen Verlag inzwischen an der Adresse Anfang des Kohlmarktes Nr. 281, Hauptansicht auf den Graben ansässig war, am 5. März  anzeigte. Der Umzug des Haslinger´schen Vertrages in diese Adresse war im Herbst des Vorjahres erfolgt.

Im März schloß Johann Strauss für die Frühlings-Saison noch zwei weitere Engagements ab. Ab dem 8. März besorgte er die Musik bei den Soiréen die jeweils dienstags ab 4 Uhr in Lindenbauer’s neu renoviertem Casino in Simmering stattfanden und ab dem 19. März samstags gelegentlich bei  großen Nachmittags-Conversationen in Wagners Kaffehhaus im Prater, ebenfalls ab 4 Uhr.

Etwas geheimnisvoll las sich die Annonce von J. Scherzer am 12. März, wonach einstweilen nur angezeigt wurde, daß die letzte Soirée in den Sälen zum Sperl „sich jeden näheren Details enthaltend” am 13. März stattfinden wird.

 

Ab dem 10. April fanden „im Sperl” jeden Sonntag Unterhaltungen, nämlich öffentliche Bälle statt und die Musik besorgte erneut Johann Strauss.

Die weniger bekannten Capellmeister Friedrich Fahrbach und Carl Morelly hatten Engagements im Casino im Landgut beziehungsweise im neu erbauten Saale im Kaiser von Oesterreich in Simmering angenommen.

 

Ende März lasen die Wiener dann in den Tageszeitungen, der „Allgemeine Wiener Musik-Zeitung“ von August Schmidt oder dem „Humorist“ schlichte Mitteilungen über Konzerte, als „Philharmonische Academie“ angekündigt. Die erste fand am 28. März 1842 im Großen Redoutensaal in Wien unter der Leitung von Otto Nicolai (1810–1849) statt. Mitorganisator war Alfred Julius Becher. Dies war das erste Konzert der Wiener Philharmoniker. Die Musiker waren Mitglieder des Orchesters der k.k. Hofoper in Wien, wo sich zum ersten Mal Berufsmusiker zu einem Konzertorchester von Bestand zusammenschlossen. Die Wiener Philharmoniker gelten bis heute als eines der führenden Orchester der Welt. Später entsteht auch eine Verbindung der Wiener Philharmoniker mit dem Sträussen.

Am 1. Mai begann überall in Wien, in den Vorstädten und in den nahen Gemeinden die Frühlings-Saison bei Eröffnung der Gärten, sofern es die Witterung zulies.

 

„Im Sperl”  wurde bei Eröffnung der Gärten und Sommer-Sälen eine große Frühlings-Assemblée von 1 Uhr mittags bis „des anderen Tages Morgens 5 Uhr” veranstaltet. Näheres enthielt der Anschlagzettel. In einer Annonce am 1. Mai wird Johann Strauss ab 7 Uhr angekündigt und zwar bei günstiger Witterung im Garten, bei ungünstiger im Saale.

 

Am 2. Mai erschien das Opus 134, der Walzer „Egerien-Tänze”, der am 17. Januar beim Ball zum Vorteile des "Vereines zur Unterstützung der armen erwachsenen Blinden" uraufgeführt wurde und  den Herren Hörern der Rechte an der Hochschule in Wien gewidmet ist bei Tobias Haslinger. Am 13. Mai folgten die Hefte 28 bis 31 von „Die junge Tänzerinn”, Opus 129 und 131 bis 134, gleichzeitig mit dem 190. Werk von Joseph Lanner im Druck.

Johann Strauss´ Kalender für die Frühlings-Saison war mit folgenden Veranstaltungen belegt:

Dienstag: große Soirée im k.k. Volksgarten

Mittwoch: Soirée im Sperl

Donnerstag: große Soirée in Lindenbauer’s Casino in Simmering

Freitag: große Soirée im k.k. Volksgarten

Samstag: Soirée im Sperl

Sonntag: Ball im Sperl

Montag: frei

 

Die sonntäglichen Bälle „im Sperl” wurden kurz und knapp und ohne Nennung des Orchesters angekündigt, ebenso wie das traditionelle Blumen-Fest mit Ball am 23. Mai, aber wahrscheinlich war bei all den Bällen „im Sperl” das Strauss’sche Orchester für die Musik verantwortlich, vielleicht, wie in den Vorjahren manchmal ohne den Chef selbst. Natürlich waren alle Feste und Bälle im Freien von der Witterung abhängig und es ist nicht verbrieft welche Feste ausfielen oder gestört waren.

 

Das große Fest unter der Bezeichnung „Frühlingsfeyer” im k.k. Volksgarten am 24. Mai wurde wieder bei besonderer Illumination und Ausstattung und neben Strauss unter Mitwirkung der Militärkapelle Hessen-Homburg unter Capellmeister A. Nemetz ab 5 Uhr angekündigt.

 

Auch im Hause Habsburg gab es Grund zum feiern. Am 15. Mai wurde Erzherzog Ludwig Josef Anton Victor, der jüngste Bruder des späteren Kaisers Franz Joseph geboren.

 

Nach dem frühen Tod der Tochter Maria Anna Karolina, welche bereits mit vier Jahren verstarb, sollte das nächste Kind der Familie ein Mädchen werden, nachdem bereits drei Söhne vorhanden waren. Mit Ludwig Victor, genannt "Luziwuzi" wurde es wieder ein Junge. Der Knabe spielte sich schon früh bei jeder Gelegenheit in den Mittelpunkt wobei seine ironischen bis zynischen Bemerkungen auf Kosten anderer lange als geistreich belächelt und ihm als Nesthäkchen lange eine gewisse Narrenfreiheit eingeräumt wurde.

 

Während der Revolution von 1848 floh er im März 1848 mit der kaiserlichen Familie nach Innsbruck und nach Ausbruch des Wiener Oktoberaufstand 1848 nach Olmütz. Der 6-jährige soll beim Anblick von zum Tode verurteilten Revolutionären um deren Freilassung gebeten haben. Später durchlief er die für Mitglieder des Kaiserhauses traditionelle Militärlaufbahn, er wurde General der Infanterie und ihm wurde die Leitung eines Regiments übertragen, das seinen Namen trug. Ihm wurden später zahlreiche Eskapaden nachgesagt, so soll er wegen einer Prügelei unter Homosexuellen vom Kaiser nach Salzburg strafversetzt worden sein und Frauenkleider getragen haben und sich darin sogar fotografieren lassen. Wir kommen später noch auf Einzelheiten zurück.

 

Am 31. Mai veranstaltete A. Corti im k.k. Volksgarten die „allerhöchste Namensfeyer Seiner Majestät des  Kaisers Ferdinand I.” Es wurden 8 klassische gewählte Tonstücke unter der persönlichen Direktion von Johann Strauss angekündigt, sowie eine eigends für diesen Abend komponierte Quadrille, betitielt „Haute volèe Quadrille”, welche die Opuszahl 142 bekam. Das Fest begann um 5 Uhr.

Ein weiteres Fest welches aufgrund unfreundlicher Witterung zunächst nicht abgehalten werden konnte war das für den 6. Juni geplante Blumen-Fest verbunden mit einem glänzenden Ball in den Gärten und Sälen zum Sperl, welches wohl am 13. Juni nachgeholt wurde und an welchem Tag der Walzer „Die Minnesänger”, das Opus 141 von Johann Strauss uraufgeführt wurde.

 

Der Humorist berichtete über das Blumenfest und ein Fest von Joseph Lanner in dem Lokal  >bey den sieben Churfürsten<, wo allerdings nicht getanzt wurde.

Das Opus 135, der Walzer „Die Tanzmeister”, vom Katharinen-Fest des Vorjahres erschien im Verlag  Haslinger am 8. Juni.

Am 18. Juni starb Tobias Haslinger, der Wegbegleiter und Wegbereiter von Johann Strauss mit 55 Jahren. Er wurde am 1. März 1787 in Zell bei Zellhof, Oberösterreich geboren und war neben Musikverleger auch Komponist. Als Sängerknabe in Linz erlernte er mehrere Instrumente und arbeitete in der Musikhandlung des Domkapellmeisters Franz Xaver Glöggl mit.

 

Seit 1810 lebte er in Wien, wo er zuerst als Buchhalter, später als Gesellschafter in der Kunsthandlung von Sigmund Anton Steiner wirkte, die er 1826 übernahm. Er führte den Verlag, dem eine Druckerei und Notengravuranstalt angeschlossen war, zu internationaler Bedeutung. Er verlegte Werke von Beethoven, Franz Schubert, z.B. den Liederzyklus „Winterreise” den Schubert 1827 komponierte und der von Haslinger im Jahr 1828 veröffentlicht wurde, ferner von Louis Spohr, Johann Nepomuk Hummel, Josef Mayseder, Ignaz Moscheles, Carl Maria von Weber, Mozart, Carl Czerny, Muzio Clementi sowie von Johann Strauss und Joseph Lanner.

 

1821 widmete Ludwig van Beethoven seinem Verleger den musikalischen Scherz „O Tobias!”, einen Kanon für drei Stimmen. 1827 widmete Franz Schubert Haslinger seine „Drei Gesänge für Bassstimme mit Klavier” opus 83 D 902 (Drei Gesänge von Metastasio).

 

Doch das Unterhaltungsgeschäft mußte weiter gehen.

 

Tobais Haslinger war es nicht vergönnt die totale Sonnenfinsternis über Wien am 8 . Juli zu erleben. Dieses Ereignis hielt Wien für einige Tage in Atem. Es erschienen Bücher und Karten darüber, letztere für die gesamte österreichische Monarchie entworfen. Im Kremser´s Localitäten am Währingerspitz „die zur Beobachtung der Sonnenfinsternis vorzüglich geeignet sein dürften” wurde eine Morgen-Assemblée veranstaltet bei der Joseph Lanner die Musik persönlich dirigierte.

 

Am 1. Juli veranstaltete Johann Strauss zu seinem eigenen Benefice eine außergewöhnliche Sommer-Assemblée im k.k. Volksgarten für die er sein Opus 146, den Walzer „Die Lustwandler” komponierte.

 

Neben dem neuen Walzer führte Strauss an diesem Abend auch die große „Leonoren-Ouverture” in C-Dur von Ludwig van Beethoven mit Bravour und musikalischer Perfektion auf. Das Musik-Corps Hessen-Homburg war wiederum zur Unterstützung engagiert, Herr Stark trug ein neues Duett für Baß und Sopran vor und den Schluß bildete ein Feuerwerk.

Zur Mitte der Sommer Saison gab es einen Wechsel der Lokalitäten und zwar begann am 14. Juli eine Reihe von großen musikalischen Soiréen jeweils donnerstags in Wolfsberger’s Kaffehhausgarten Sans-Souci in der Brühl, zu dessen Zweck die Direction der k.k. priv. Wien-Raaber-Eisenbahn-Gesellschaft Extra-Fahrten von Mödling nach Wien und von Mödling nach Baden vornahm. Johann Strauss leitete die Musik jeweils persönlich.

Joseph Lanner spielte in der Sommer-Saison in Dommayer´s Casino und "zum großen Zeisig", dort abwechselnd mit einem Regiments-Musik-Corps, sowie im Brauhausgarten zu Fünfhaus in Verbindung mit dem Biergarten,  Friedrich Fahrbach im Casino im Landgut, sein Bruder Philipp Fahrbach mit der Capelle des k.k. Hoch- und Deutschmeister-Infanterie-Regiments in Zögernitz´s Casino wo der Inhaber kürzlich einen Park, Kaiser-Allée genannt zugekauft hatte,  Ludwig Morelly in Lindenbauer´s Casino in Simmering und Franz Ballin im Colosseum, wo der Architekt und Eigentümer der Brigittenauer-Eisenbahn und des Colosseums am 13. Juni „zur gefälligen Wissenschaft” brachte, daß er am 26. Juni die Eisenbahn gänzlich auflösen werde und an diesem Tag zum letzten Mal befahren wird. Sodann bot er die Eisenschienen und Nägel, die Wägen, Bahnholz, Schuppen, Geländer und Casse-Hütten und andere Requsiten öffentlich zum Verkauf an. Die Tage des Colosseum waren gezählt. Der Eigentümer Carl Hoer hatte ja inzwischen die Localitäten "zur goldenen Birn" gepachtet.

Am 18. Juli folgte bereits das nächste Fest welches Johann Strauss veranstaltete, ein großes Garten-Fest mit Ball „im Sperl”. Für das Fest welches die Bezeichnung "Sternen-Mosaik im Tempel der Nacht" bekam wurden erstmals die mit dem Promenade-Garten in Verbindung gebrachte neu erbaute große Terasse und der neue obere Tanzsaal benutzt. Johann
Strauss hielt dafür seine Novität, den „Latonen–Walzer”, Opus 143 bereit. Das Fest wurde am 25. Juli wiederholt.

Mehr als ein Jahr nach der Uraufführung erschien am 23. Juli im Verlag Haslinger, der auch nach dessen Tod zunächst unter dem Namen des Verstorbenen von seiner Witwe weiter geführt wurde, der Walzer Stadt-und Landleben von Johann Strauss, das Opus 136.

Für das  nächste geplante Fest „zur allerhöchsten Namensfeyer Ihrer Majestät der Kaiserinn Maria Anna” am Annentag, dem 26. Juil im k.k. Volksgarten waren außer den neuesten und beliebtesten Kompositionen des Herrn Capellmeister Johann Strauss auch der zweite und dritte Satz der Simfonie in A. von L. van Beethoven und die eigens für den Abend komponierte „Annen-Polka” von Johann Strauss, die die Opuszahl 137 erhielt, angekündigt. Strauss mußte das Werk bei der Uraufführung vier Mal weiderholen !

 

Das Fest konnte aber weder am 26. noch am nächsten geplanten Termin, dem 29. Juli stattfinden, sondern endlich erst am 2. August.

 

Wieder nahm das Musik-Corps des löbl. k.k. Infanterie-Regiments Landgraf Hessen-Homburg unter der Leitung des Herrn Capellmeister A. Nemetz teil und executierte neben den neuesten und beliebtesten Tonstücken auch eine von Nemetz neu componierte „Jagd-Simfonie”.

 

Den Schluß bildete wie so oft ein imposantes Feuerwerk.

Die Abend-Unterhaltung welche alljährlich in der Rubrik Kundmachung im Amtsblatt der Wiener Zeitung angekündigt wurde und welche am Wasser-Glacis vor dem Carolienen-Thore mit Bewilligung der k.k. Nied. Oesterr. Landesregierung veranstaltet wurde fand 1842 am 28. Juli als Nachfeier des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin zum Besten des k.k. Waisenhaus-Fonds statt. Johann Strauss hat wieder aus eigenem Antriebe und mit Rücksicht auf den wohltätigen Zweck  die Aufstellung und persönliche Leitung seines ausgezeichneten Orchesters übernommen. Im Kiosk spielte, wie im Vorjahr die Regiments-Musik Hessen-Homburg abwechselnd.

Anfang Mai 1842 richtete ein Brand in der Stadt Steyr, heute der drittgrößten Stadt Oberösterreichs große Schäden an. Hauptsächlich betroffen waren die Vorstädte Steyrdorf, Bei der Steyr und Wieserfeld.

 

Zu Gunsten der durch Brand verunglückten Bewohner wurde am 4. August  ein großes Musikfest im k.k. Augarten veranstaltet bei dem unter anderem Wellington´s Sieg oder die Schlacht bey Vittoria von Ludwig van Beethoven aufgeführt wurde. Welches stark besetzte Orchester neben „sämtlichen Musik-Chören der gegenwärtig in Wien garnisonierenden k.k. löbl. Regimenter” mitwirkte geht aus der Annonce in der Wiener Zeitung nicht hervor.

 

Die Veranstaltungen unter Mitwirkung von Johann Strauss in Sans-Souci in der Brühl veranlaßten den „Humorist” zu einem langen Artikel mit der Überschrift „Strauss in Sans-Souci”  mit der Ankündigung,  daß dieser am 31. Juli ein großartiges Volksfest in Sans-Souci geben werde welches alle seine bisherigen übertreffen sollte, zumal der Ort dafür ganz geeignet war. Es blieb aber wohl an diesem Tag bei der Soirée die Herr Wolfberger veranstaltete und bei der Johann Strauss die Musik persönlich dirigierte.

Das großartige Volksfest von Johann Strauss fand dann erst am 7. August und auf der sogenannten Königswiese im reizenden Thale der Brühl statt für welches Seine Durchlaucht der Fürst von Liechtenstein „die gnädige Bewilligung zu Theil” werden lies. Das Fest erhielt die Bezeichnung „Lust in den Bergen!” und Johann Strauss kündigte es als eines der größten seiner seit Jahren veranstalteten Feste an.

 

Das Fest fiel zwar an dem ursprünglich geplanten Termin witterungsbedingt aus, es wurde aber am 14. August neu angesetzt und fand statt. Das bereits am 3. August in der Wiener Zeitung veröffentlichte Programm wurde für den 14. übernommen.

 

Um 4 Uhr nachmittags begann die Musik-Kapelle des löbl. K.k. Infanterie-Regiments Landgraf Hessen-Homburg unter der Leitung des Herrn Capellmeisters Andreas Nemetz. Ab 5 Uhr begann das Strauss-Orchester abwechselnd mit der Militär-Kapelle und führte unter anderem das große Potpourri „Musikalischer Telegraph” auf. Um 6 Uhr folgte eine große außerordentliche Vorstellung von den Schauspielern des Theaters in Mödling. Um halb 8 Uhr begann eine „Tanz-Unterhaltung im Freyen” bei der Johann Strauss seine neuesten Walzer und Quadrilles persönlich dirigierte und für 11 Uhr war ein imposantes Feuerwerk angekündigt.

 

Johann Strauss wies in der Annonce extra darauf hin, daß das Fest nur ein einziges Mal statt finden wird und keine Wiederholung möglich ist. Der gewählte Ausweichtermin am 15. August war nicht notwendig, das Fest fand am 14. statt.

Die Wirte der umliegenden Restaurationen übernahmen die Credenz von Erfrischungen und die Restauration, das Fest soll 10000 bis 12000 Besucher in die Brühl gelockt haben und bis 4 Uhr früh gewährt haben.

 

Die  Direktion der k.k. priv. Wien-Raaber-Eisenbahn-Gesellschaft setzte wieder Sonderzüge ein und selbst die Taxe wurde ausnahmsweise festgesetzt. Die Bahnen fuhren von Wien und Meidling nach Mödling , der nächstgelegenen Bahnstation zur Gemeinde Hinterbrühl, sowie von Mödling zurück nach Meidling und in die andere Richtung nach Baden und Wiener Neustadt bis Nachts, wo am Wiener Bahnhof Omnibusse der Gesellschaft warteten.

Am 3. August war Johann Strauss doppelt tätig. Neben der großen Soirée „im Sperl” fand in Unger’s Kaffehhaus-Promenadegarten nächst der Hernalser Linie eine große Fest-Soirée zum Besten der Kleinkinderbewahr-Anstalt statt bei welcher er samt Orchester unentgeldlich spielte. Das Fest erzielte eine Summe von 92 fl. 31 kr..

Am 10. August erschien im Verlag Haslinger erstmals das Opus 137, mit dem Zusatz „beliebte”Annen-Polka.

 

Am  23. August veranstaltete Augustin Corti im k.k. Volksgarten ebenfalls ein großes Fest zu einem wohltätigen Zweck und zwar zum Besten der unter dem Protektorate des Erzherzog Franz Carl stehenden Versorgungs- und Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde bei dem Johann Strauss und Andreas Nemetz die Musik besorgten.

Am 25. August fand die letzte Soirée in Sans-Sousi statt. In Unger´s Kaffehhaus-Promenadegarten nächst der Hernalser-Linie trat Johann Strauss 1842 nur zweimal auf. Am 3. August dirigierte er die Musik bei der bereits erwähnten Wohltätigkeits-Fest-Soirée und Ende August veranstaltete er dort selbst ein Fest. Wie es zu den sporadischen Veranstaltungen in „beim Unger”  kam ist nicht überliefert. Das Fest am 30. August war ein großes Gartenfest und Ball im Freyen. Offensichtlich lies die Witterung das Fest zu.

Am 5. September veranstaltete Johann Strauss selbst zum gleichen wohltätigen Zweck eine große musikalische Abend-Unterhaltung am Wasser-Glaci

In der Wiener Zeitung am 26. September dankte die Direction der Blinden-Versorgungs Anstalt den Herren Unternehmer Strauss für die reine Einnahme von 355 fl. aus dem Fest am 5. und Herrn Augustin Corti für 188 fl. 10 kr. Zufluss der genannten Anstalt aus dem Fest am 23. August.

 

Am 18. September war das letzte Fest der Saison im Freien, ein außerordentliches Promenade-Fest im k.k. Volksgarten zum Benefice von Johann Strauss geplant. Bei diesem Fest sollte die Strauss-Kapelle abwechselnd und im Verein mit der Militär-Kapelle Hessen-Homburg unterhalten und dabei unter anderem das große charakteristische Tongemählde von J.P. Riotte „Die Schlacht bey Leipzig” von 150 Musikern aufgeführt werden. Das Fest mußte aber offenbar auf den 25. September verschoben werden.

Am 20. September erschien im Verlag Tobias Haslinger wie er bis Ende 1843 weiterhin hieß das Opus 138, die „Mode-Quadrille” und am 15. Oktober das Opus 139, der Walzer „Die Fantasten”. Später, am 19. November noch das Opus 140 der Walzer „Musik Verein-Tänze”.

Am 25. September schloß das Colosseum nach zehnjährigem Bestehen mit einem großartigen Volksfest unter dem Titel „Der letzte Tag im Colosseum oder Ende gut, Alles gut” für immer. Bei dem Abschlußfest wirkten gleich drei Musik-Chöre und zwar das Orchester Joseph Lanner, das Musik-Corps Hoch- und Deutschmeister mit Philipp Fahrbach an der Spitze und das Musik-Corps Hessen-Homburg mit Andreas Nemetz mit. Gleich im Anschluß an das Fest verkaufte Carl Hoer das gesamte Inventar in einer großen freiwilligen Licitation.

 

Das letzte von Aug. Corti 1842 im k.k. Volksgarten veranstaltete Fest der Saison war am 2. Oktober geplant. Wieder sollten die Strauss-Kapelle und das Musik-Corps Hessen-Homburg spielen und Johann Strauss wollte zum ersten Mal  den Walzer mit dem Titel „Wiener-Echo’s” präsentieren. Auch dieses Fest wurde verschoben und zwar auf den folgenden Sonntag, den 9. Oktober. Der Walzer „Wiener Echo’s” erschien zumindest unter diesem Titel nicht im Druck.

Ab Mitte Oktober hatte Johann Strauss wie alle anderen Kapellmeister für die Wintersaison neue Arrangements geschlossen. Ab dem 15. Oktober spielte die Strauss-Kapelle jeweils samstags von halb acht Uhr bis zwölf Uhr Soiréen in den Sälen zum grünen Thor in der Rofranogasse.

 

Auch in den Restaurations-Localitäten am Wien-Raaber-Bahnhof spielte das Strauss-Orchester unter Johann Strauss persönlich bei Soiréen. Nachweisbar sind nur zwei Soiréen am 3. und am 10. November.

Auch nach dem Tod des Inhabers blieb der Verlag Haslinger kreativ und stets aktuell. Am 7. November erschienen drei Quadrillen von Johann Strauss für das Pianoforte im leichtem Stile, nämlich die Opera 124, 130 und 138.

 

Schon traditionell veranstaltete Johann Strauss am 23. November zur Katharinen-Feyer ein Fest, dieses Jahr eine außerordentliche Fest-Soirée und Ball in den sämtlichen oberen Winter-Sälen im Sperl für welches er den Walzer „Die Dämonen” der später die Opuszahl 149 erhielt komponierte und uraufführte.

In dieser Periode gab es in Europa mehrere musikalische Wunderkinder, die auch alle Wien besuchten und sich in der europäischen Musikhauptstadt produzierten. Zu ihnen gehörten Anton Grigorjewitsch Rubinstein, der im Alter von 13 Jahren in Wien Klavierkonzerte gab.

 

Er gab am 11. Juli 1839 als Neunjähriger sein erstes öffentliches Konzert in Moskau mit Werken von Hummel, Henselt, Thalberg und Liszt. Nur ein Jahr später, 1840, unternahm er in Begleitung seines Lehrers Villoing seine erste Auslandstournee nach Paris. Dort lernte er Franz Liszt kennen, der ihn von da an förderte und mit dem er zeit seines Lebens in Verbindung bleiben sollte. Durch den Erfolg in Paris ermutigt, setzte Rubinstein seine Konzertreise bis 1843 noch durch verschiedene europäische Länder wie England, die Niederlande, Schweiz, Deutschland und Österreich fort. In Breslau trat er mit seiner ersten Klavierkomposition Undine auf.

Henri Vieuxtemps, der im Dezember 1842 im k.k. großen Redouten-Saal in Wien Violinkonzerte gab, war zwar damals schon 21 Jahre alt, aber auch er hatte bereits im Alter von sechs Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt mit dem 5. Violinkonzert von Pierre Rode. Von 1829 bis 1831 studierte er bei Charles-Auguste de Bériot am Brüsseler Konservatorium. Nach vollendetem Studium zog es ihn mit seinem Lehrer de Bériot nach Paris. Die Unruhen bei der Wiedereinführung der Monarchie in Frankreich, aber auch die Hochzeit seines Freundes de Bériot führten ihn nach Brüssel zurück. Dort vervollkommnete er seine Violintechnik. Im Jahre 1833 führte ihn seine zweite Kunstreise nach Deutschland, wobei er freundschaftliche Bande zu Robert Schumann und Louis Spohr knüpfte, die ihn mit Niccolò Paganini verglichen. Im gleichen Jahr erschien er in Frankfurt am Main zum ersten Mal öffentlich vor dem deutschen Publikum im Hotel Weidenbusch mit dem 7. Konzert von Rode, mit Air varié von de Beriot und Variationen von Mayseder.

 

Im Winter 1835/1836 studierte er bei Simon Sechter in Wien Kontrapunktik, danach bei Anton Reicha in Paris Komposition. Seine erste Komposition wurde als Violinkonzert Nr. 2 bekannt. Im Jahre 1837 führte er unter großer Begeisterung und Anerkennung des Publikums in St. Petersburg sein Konzert Nr. 1 auf. In Paris wohnend widmete er sich mit großem Erfolg der Komposition weiterer Werke.

 

Vieuxtemps wurde am 26. August 1841 in Brüssel in die Freimaurerloge Les Vrais Amis de l’Union et du Progrès réunis aufgenommen. Später affiliierte er bei der Brüsseler Loge Amis Philanthropes.    

 

Im Jahre 1843 brach er zum ersten Mal zu einer Tournee in die Neue Welt auf. Auf dieser Reise begleitete ihn die Wiener Pianistin Josephine Eder (1815–1868). Erst nach der Rückkehr in die Heimat im Jahre 1844 wurde sie seine Frau.

 

Was sonst noch geschah:

  • Einführung der Pickelhaube in der preußischen Armee.
  • 21. Februar: In den Vereinigten Staaten erhält John James Greenough das erste US-Patent auf eine Nähmaschine. Sie ist auch zur Lederverarbeitung gedacht.
  • 23. Mai: Der Brite John Bennet Lawes meldet sein Verfahren zur Herstellung von Superphosphat, einem Dünger für die Landwirtschaft, zum Patent an.
  • 5. Oktober: Josef Groll braut den ersten Sud Bier nach Pilsner Brauart.
  • 15. Oktober: Karl Marx übernimmt die Redaktionsleitung der Anfang des Jahres gegründeten Rheinischen Zeitung in Köln.
  • 16. März: Das Dampfschiff HMS Driver startet von Liverpool aus zur ersten Dampferfahrt rund um die Erde.
  • 30. März: Crawford Williamson Long verwendet in Jefferson, Georgia, erstmals Ether als Betäubungsmittel bei der Entfernung eines Nackentumors.
  • Carl Wilhelm von Nägeli entdeckt die Chromosomen
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  • 27. Februar: Der Violinist Ferdinand Laub gibt im Alter von 10 Jahren in Prag sein erstes Konzert.
  • 3. März: Im Leipziger Gewandhaus findet die Uraufführung der 3. Sinfonie („Schottische Sinfonie“) von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der Leitung des Komponisten statt.
  • 9. März: Giuseppe Verdis Oper Nabucco mit dem Libretto von Temistocle Solera wird am Teatro alla Scala di Milano in Mailand uraufgeführt. Verdis dritte Oper wird ein Sensationserfolg, er selbst zum Helden des italienischen Opernlebens. Der Gefangenenchor Va, pensiero nach Psalm 137 wird zum berühmtesten Chor Verdis.
  • 2. April: Bei einem von Ureli Corelli Hill initiierten Treffen wird in New York die Philharmonic Symphony Society of New York gegründet. Die New Yorker Philharmoniker sind damit das älteste Symphonieorchester der USA und werden heute zu den „Big Five“ der Orchester gezählt.
  • 19. Mai: Die Oper Linda di Chamounix von Gaetano Donizetti wird mit Eugenia Tadolini in der Hauptrolle am Theater am Kärntnertor in Wien mit großem Erfolg uraufgeführt.
  • 31. Dezember: Die Uraufführung der komischen Oper Der Wildschütz von Albert Lortzing erfolgt am Stadttheater in Leipzig. Das Libretto schrieb der Komponist selbst nach dem Lustspiel Der Rehbock oder Die schuldlos Schuldbewußten von August von Kotzebue.
  • In Köln wird ein Dombau-Verein zur Förderung des Kölner Doms gegründet.
  • 4. September: Der Grundstein für den Weiterbau des Kölner Doms wird gelegt.
  • 18. Oktober: Die Walhalla bei Donaustauf wird in Anwesenheit König Ludwigs von Bayern und des Kronprinzen Wilhelm von Preußen eingeweiht

 

 

 

 

 

 

Die Walhalla bei Donaustauf

  • Erste deutsche Missionsniederlassungen in Südwestafrika (heute Namibia).
  • Katastrophen
  • 5. Mai bis 8. Mai: Durch den Hamburger Brand, der erst nach vier Tagen unter Kontrolle gebracht werden kann, wird ein Drittel der Hamburger Altstadt zerstört, 51 Menschen kommen ums Leben, die Zahl der Obdachlosen wird auf 20.000 geschätzt.
  • 8. Mai: Bei Meudon ereignet sich in Frankreich der Eisenbahnunfall von Versailles. Mindestens 50 Menschen sterben nach einem Achsbruch der ersten Dampflokomotive eines mit etwa 770 Personen besetzten Zuges. Die zweite Lokomotive und drei Personenwagen schieben sich in das Wrack. Prominenteste Opfer werden der Polarforscher Jules Dumont d'Urville mit Frau und Sohn.

Geboren:

  • 25. Februar: Karl May, deutscher Schriftsteller († 1912)
  • 29. April: Karl Millöcker, österreichischer Operettenkomponist († 1899)
  • 15. Mai: Ludwig Viktor von Österreich, jüngster Bruder von Kaiser Franz Joseph I. († 1919)

Gestorben:

  • 6. März: Constanze Mozart, Ehefrau von Wolfgang Amadeus Mozart (* 1762)

So viele Strauss-Freunde haben bisher meine Baustelle besucht

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© Claus Kegel, Bukarest 2018