1849

 

Obwohl ohne Datum muss diese Lithographie von Johann Strauss Vater von 1849 sein. Er war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits k.k. Hofball-Musikdirector und sie erschien im Verlag Carl Haslinger qm. Tobis. Der Verlag wurde Anfang 1849 umbenannt.

Wien wurde in diesem Winter von allen denkbaren Unglücken heimgesucht. Die Stadt lag immer noch im Belagerungszustand und in Ungarn dauerte der Kampf gegen die aufständischen Revolutionäre fort. Ein Einstoß brachte am 16. Januar die alljährlich befürchtete Überflutung durch das Donauhochwasser, im Januar wütete ein Sturm und außerdem traten in der Stadt einige Cholera Fälle auf.

 

Der „Humorist” schrieb am 26. Januar:

 

„Es hat den Anschein, als wenn alle Elemente gegen Wien losstürmen wollten. Zuerst die außerordentlichen Feuerschäden, dann die großen Zerstörungen, welche durch den Eisstoß, und die, durch das plötzlich eingetretene Thauwetter entstandenen Ueberschwemmungen hervorgebracht worden sind, und jetzt wüthete vierundzwanzig Stunden ein solch´ gewaltiger Sturm, daß man fast mit Lebensgefahr durch die Straßen geht. Auf Plätzen, bei großen Gebäuden und besonders in den südwestlich gelegenen Theilen der Stadt bricht nach kurzen Intervallen immer ein orkanähnliches Toben aus. Die Gassen sind mit Glasscherben, Dachziegeln, Schiefern und Mauertrümmern übersät, und wir waren selbst Zeuge, wie auf dem Stephansplatze ein noch ganz junger Mann vom Sturme so gewaltig erfaßt und zu Boden geschleudert wurde, daß er stark blutete, gleichzeitig waren in einem Nu die in das Café Francais führenden Glasthüren und Fenster eingedrückt. Große Beschädigungen haben die Gärten erlitten, die schönsten Obstbäume sind umgerissen, die Glashäuser zertrümmert und auch auf den Glacien liegen viele Bäume entwurzelt da. Es fehlt nun nichts, als daß wir noch von einem Erdbeben heimgesucht werden.”

 

Das waren keine guten Vorzeichen für einen lustigen Fasching der in diesem Jahr bis zum 20. Februar dauerte. Strauss Sohn leitete die Musik bei einigen wenigen Veranstaltungen „im Sträußl” und „beim Dommayer”, und präsentierte vermutlich seine beiden neuen Walzer, das Opus 62  „Einheitsklänge” und das Opus 64 „Fantasiebilder” irngendwann im Karneval in einem der beiden Säle.

 

Strauss Vater leitete die Musik an einigen wenigen Abenden im Sofienbad-Saal und Sperl. Gleich zu Beginn des Faschings am 6. Januar reiste er für 2 Wochen nach Prag und Olmütz wo er an verschiedenen Veranstaltungen teilnahm. Er war allerdings in Böhmen nicht bedingungslos willkommen. Im Prager Abendblatt, das von der Wiener Zeitschrift zitiert wurde machte sich „der czechische Patriotismus gegen die Einladung des Geigers Strauss Luft. Ein Patriot fragte warum man nicht Herrn Laditzky, dessen ganze Kapelle aus Böhmen besteht, nach Prag berufen habe”. Die Kommentare reichten von Beleidigung der ganzen böhmischen Natio  bis zum Entzug des Verdienstes der Einheimischen. Der Humorist berichtete dann aber, daß Strauss zum Besten Erfolge in Prag, in Wien fehlt.

 

Ob Strauss in Olmütz mit dem kaiserlichen Hof, der sich immer noch dort aufhielt  in Berührung kam ist nicht überliefert.

 

Strauss Sohn dirigierte wieder die Musik bei den Nachmittags-Unterhaltungen an Sonn- und Feiertagen „beim Dommayer” und trug auf besonderes Verlangen ein Slaven-Potpourri aus slavischen Nationalthemen und seine neue Quadrille aus der Oper „Der Blitz” vor. Allerdings nur bei günstiger Witterung. Warum diese Einschränkung ist nicht bekannt, eigentlich hatte Ferdinand Dommayer ja Sommer- wie Winterlokalitäten.

 

Der erste von vier Harmonie-Bällen in Hitzing fand am 27. Januar statt.

Am Tag nach der Rückkehr von Strauss Vater, dem 21. Januar wurde der Sofienbad-Saal, vorübergehend hatte sich die Schreibweise mit „f” durchgesetzt,  mit einem großen Fest-Ball eröffnet. Nicht nur die Ausstattung der Bälle war wesentlich kleiner als in den Vorjahren, es spielte nur die Strauss-Kapelle, auch die Dauer der Feste war bis 2 Uhr morgens limitiert. Dies war den Gast- Bier- und Kaffeehäusern allerdings erst über die tätige Verwendung des Wiener Gemeinderates bewilligt worden.

 

Für den 24. Januar war ein Frohsinns-Ball im Sofienbad-Saal geplant bei dem Strauss Vater sein Opus 241 den Walzer „Die Friedensboten”uraufführen wollte. Der Ball mußte aber wegen des Sturms, der 24 Stunden orkanartig wütete, ausfallen. Das Werk wurde dann bei einem Fest-Ball am 28. erstmals aufgeführt. Gesellschaft-Bälle waren bis Ende Januar in Wien noch gar keine.

 

Am 25. Januar wurde im k.k. Hofoperntheater zum ersten Mal die komische Oper „Die Krondiamanten“, Musik von Auber, Text nach Scribe und Saint-Georges gegeben. Die Wiener Zeitschrift berichtete: „Uebrigens kannte man beinahe alle Motive der Oper, und sie klang nicht als neu, sondern wie eine Wiederholung ! Der Schlüssel zu diesem Räthsel liegt in Joh. Strauss´s Quadrillen, der beinahne die ganze Oper geplündert und deren Motive dem Publikum ohrgerecht gemacht hat.“ Es wäre eine Sache für Musikwissenschaftler herauszufinden, welche Strauss´sche Quadrillen Motive dieser Oper beinhalten.

 

Ende Januar und Anfang Februar waren lediglich je ein Fest- und ein Frohsinns-Bad im Sofienbadsaal, erst am 4. Februar waren wieder mehrere Bälle und Conversationen angezeigt, für den selben Tag eine große musikalische Nachmittags-Unterhaltung im Salon des k.k. Volksgarten und für den Abend ein großer Ball in den Winter-Sälen im Sperl, sowie der alljährliche Ball der Schwimm- und Bad-Freunde im Sofienbad-Saal, bei dem das Opus 235 von Strauss Vater, die „Piefke-und Pufke–Polka” uraufgeführt wurde. Ferdinand Dommayer zeigte für den Nachmittag eine Conversation und für den 6. Februar einen Subscriptions-Ball an. Und die Bälle wurden lebhafter und amüsanter und der Besuch überraschend besser. Welcher Strauss in welchem Lokal die Musik leitete ist bekannt.

Am 11. Februar fand neben der Nachmittags-Unterhaltung im k.k. Volkgarten und dem Ball im Sperl ein großes Carnevals-Volks-Fest mit Ball im Sofienbad-Saal betitelt "Californien´s Goldmienen in Wien” statt. Ein Fünftel des Reinertrages war für die Armen des Bezirkes Landstraße bestimmt.

 

Namensgeber für das Fest war der Kalifornische Goldrausch

Werbe-Plakat aus dem Jahr 1849 für Schiffspassagen nach Kalifornien zum Goldrausch

 

Während des kalifornischen Goldrauschs von 1848 bis 1854 suchten Tausende ihr Glück als Goldgräber in Kalifornien. Aus dem kalifornischen Goldrausch leitet sich auch der offizielle Beiname Kaliforniens Golden State ab.

 

Im Januar 1848 entdeckte James W. Marshall an Sutter’s Mill, dem Bauplatz für ein Sägewerk auf der Ranch Neu-Helvetien des Schweizers Johann August Sutter, das erste Goldnugget. Da die Arbeiter der Ranch trotz der entsprechenden Anweisung Sutters den Fund ausplauderten, drängten schon bald die ersten Menschen aus Kalifornien zu den Goldfeldern. Die Presse in San Francisco berichtete im März 1848 und der New York Herald erst am 19. August über die Goldfunde. Ein Goldrausch entwickelte sich.

 

Die großen Siedlerströme löste der Goldrausch nach einer Ansprache von Präsident James K. Polk vor dem Kongress im Dezember 1848 aus. Polk nutzte die Goldfunde, um den 1846/47 geführten amerikanisch-mexikanischen Krieg um Kalifornien zu rechtfertigen. Damit waren die Goldfunde in Kalifornien offiziell bestätigt.

 

In der Folge zogen in den nächsten Jahren mehrere hunderttausend Menschen nach Kalifornien, um ihr Glück zu suchen. Zwischen Januar 1848 und Dezember 1849 wuchs San Francisco von 1.000 auf 25.000 Einwohner. Die Abwanderung in anderen Landesteilen hatte zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf die dortigen Unternehmen: Eine kalifornische Zeitung musste ihr Erscheinen einstellen, weil sie keine Arbeiter mehr hatte, Dutzende Schiffe blieben vor San Francisco liegen, weil die Matrosen sofort nach der Ankunft zu den Goldfeldern zogen.

 

Nur einige wenige Goldgräber wurden wirklich reich, die meisten jedoch nicht und diejenigen, die wirklich Gold fanden, verspielten es oft oder mussten für einfache Güter Wucherpreise zahlen. So kostete 1849 ein Ei einen Dollar, alte Zeitungen konnten für 10 Dollar pro Stück verkauft werden und Geld wurde mit einem Zinssatz von fünf Prozent pro Woche verliehen. Händler und Kaufleute gehörten daher zu den Gewinnern des Goldrauschs, zum Beispiel Levi Strauss.

 

Die unkontrollierte Zuwanderung von Menschen verursachte auch große Probleme: Von 1849 bis 1851 brannte San Francisco sechs Mal. Die hygienischen Zustände waren katastrophal, Flöhe und Ratten breiteten sich aus. Im Winter 1851 brach eine Choleraepidemie aus.

 

In Wien fanden die Benefizbälle der beiden Sträusse, am 12. Februar derjenige von Strauss Sohn in den Saal-Localitäten zum goldenen Strauss in der Josephstadt sowie am 19. Februar in Dommayer´s Casino und am 13. Febraur der einzige von Strauss Vater im Sofienbad-Saal statt, letzterer war als Fest-Ball zum Abschied und Dank des k.k. Hofball-Musikdirectors bei seiner bevorstehenden Abreise in Verbindung mit einer Damen-Spende angekündigt. Er präsentierte bei seinem Benefiz gleich zwei Novitäten, das Opus 236 die „Damen-Souvenir-Polka” und das Opus 237, den Walzer „Des Wanderers Lebewohl”.

Der Ball war zahlreich besucht, es war der eleganteste in diesem Karneval und die neue Partie Walzer mußte drei Mal wiederholt werden. Nach Belgien und England reiste Strauss tatsächlich im Frühling, nach Nordamerika, wie der Zeitungsartikel ankündigte  reiste er allerdings nicht.

 

Noch waren aber knapp zwei Wochen Zeit bis zu seiner Abreise und er verlies Wien auch nicht während des Karnevals wie der „Humorist” zunächst befürchtete. Auch im Sofienbad-Saal erschien  er noch mehrmals. Prompt korrigierte auch der „Humorist” seine Meldung und berichtete, „Strauss bleibt noch den ganzen Fasching hier, und geht erst nach beendigtem Karneval nach Amerika”, was wiederum falsch war. Die Gerüchte, er würde Californien besuchen hielten sich hartnäckig.

Zum Schluß des Karnveals war auch endlich der Sofienbad-Saal voll und am letzten Wochenende waren noch eine Reihe von Veranstaltungen. Sonntags die Nachmittags-Unterhaltung im Salon des k.k. Volkgarten, der große Ball in den Winter-Sälen im Sperl und die große Redoute ohne Maske im Sofienbad-Saal, Montags der Slawenball im Sofienbad-Saal, der allerdings nach Streitigkeiten als ein Ballfest unter dem Titel „Abschied vom Carneval” stattfand, und am Faschings-Dienstag das Schluß-Fest im Sofienbad-Saal und das große Ballfest des Verwaltungs-Ausschuß des Operntheaters im k.k. Redoutensaal. Strauss Vater´s Name war nicht in allen Anzeigen erwähnt aber vermutlich stand er jedesmal am Pult.

 

Nicht nur die Saalinhaber und Pächter, die Ballveranstalter und die Gastwirte hatten im ersten Jahr nach der Revolution Überlebenskämpfe zu bestehen. Auch die Theater hatten kaum Besucher und die Künster insgesamt wenig Verdienstmöglichkeiten. Selbt die Werke Nestroys und Lortzings fielen der allgemeinen Tristesse zum Opfer. Am 11. Januar musste Franz Pokorny, der Eigentümer der beiden Theater an der Wien und in der Josefstadt seine sämlichen Herr Gläubiger in einem Aufruf um einen Zahlungsaufschub von wenigstens einem Jahr bitten.

 

Während der Fastenzeit waren nur die üblichen Sonntag Nachmittags-Conversationen. Strauss Sohn in Dommayer´s Casino und der k.k. Hofball-Musikdirektor im Salon des k.k. Volksgarten wo er sich am 4. März endgültig mit den beiden Märschen die er auf hohen Befehl von Isabella II., Königin von Spanien für die königlich spanische Nobelgarde eigens komponierte, dem Opus 240, dem „Triumph Marsch” und dem „Manövrir Marsch” von seinem Wiener Publikum verabschiedete.

Ab 6. März reiste er mit 35 Musikern über München, Augsburg, Ulm, Heidelberg, Heilbronn, Darmstadt, Stuttgart, Belgien und Holland nach London. Die Reise dauerte gut vier Monate. In England trat Strauss bei Konzerten und Bällen in der Almack´s und Exeter Hall, in den Hannover Square Rooms, Willis´ Rooms sowie bei Adelsbällen in London, aber auch in der Provinz auf. Die Wiener Presse war mehr mit den Neuerungen in Wien und Österreich und den Ereignissen in Ungarn als mit Reiseberichten über das Strauss´sche Orchester beschäftigt, sodaß über die Stationen auf der Reise, die genauen Daten und über die Veranstaltungen nicht sehr viel bekannt ist.

 

Im ebenfalls von sozialer Not und durch politische Unruhen gebeutelten Deutschland spürte der sieggewohnte und applausverwöhnte Strauss bald eine geteilte Aufnahme. Viele Bürger, vor allem die Studenten mieden die Konzerte des „Schwarz-Gelben” der seine Gesinnung  durch die Titel seiner Werke, wie „Radetzky-Marsch” oder „Jellacic-Marsch” offen bekundete. Vor dem 20. März muß bereits ein Konzert in Stuttgart stattgefunden haben. Die Stuttgarter >Laterne< schrieb darüber ironisch: „Die Aufnahme, welche ihm von Seiten des Pubikums zu Theil wurde, mußte ihm diesmal mehr als der klingende Beifall beweisen, in wie gutem Andenken er noch von seinem letzten Besuche her steht. Denn wenn man auch den .....nicht allzu starken Andrang an der Kasse ..... als Folge zweier anderen Konzerte, die zur gleichen Zeit stattfanden ... annimmt, so läßt sich doch nicht in Abrede stellen, daß Druck und Ernst der Zeiten auch viele abhielten, sich einen Genuß zu erlauben, der mit ihrer Stimmung oder mit ihrem Gedbeutel nicht harmonisiert. Wie ganz anders war es, als Strauss vor etwa dreizehn Jahren hier war und nicht nur die Geister, sondern auch die Beine in Bewegung setze.” Anfang April wird von Konzerten in Antwerpen und Ostende und von der Ankunft in Brüssel berichtet. Die Daten sind allerdings widersprüchlich. Am 21. oder 22. April setzte das Orchester wohl von Holland aus nach Englang über. Sicher ist, daß Strauss vor dem 30. April in London war, dem Tag an dem er morgens im Hanover Room und abends  bei einem Hofball im Buckingham Palace vor 1600 Gästen auftrat und sein Opus 238, die „Alice–Polka”, „für den großen Hofball Ihrer Majestät Victoria, Königin von England eigens komponiert” uraufführte.

 

Am 24. April schrieb er die Anfangstake seines „Apollo-Walzer” aus 1841 in eigener Handschrift und Unterschrift bereits in London nieder. Der Empfänger und der Anlaß dieses kleinen Geschenkes sind nicht bekannt.

Die >Illustrated London News< schrieb: „Nun ist der auf so symathische Weise populäre Meister einmal mehr zu uns gekommen, und seine Kapelle spielt gegenwärtig in der Metropole mit ausgesprochenem Erfolg. Am Montag wirkte sie beim Staatsball im Buckingham Palast mit ..... Ihr Spiel zeichnete sich durch die Präzision eines Uhrwerkes und eine starke Akzentuierung aus, was in den Walzern und der übrigen anfeuernden Tanzmusik große Wirkung machte.”

 

Von weiteren Veranstaltugen in England sind am 2. Mai ein Konzert in Willi´s Room, am 10. Mai ein Ball im Almacks Saal, der zwischen 10 und 11 Uhr begann und nachdem das Supper um 2 Uhr morgens eingenommen wurde, dann mit Tanz bis zum morgen dauerte, bekannt. Wahrscheinlich komponierte Strauss für diesen Ball sein Opus 243, die „Almacks–Quadrille”. 600 Gäste waren anwesend. Am 14. Mai fand ein „Grand Vocal and Instrumental Concert” in der Exeter Hall  statt, bei dem eine interessante Wiener Künstlerin, Fräulein Jetty Treffz mitwirkte. Es gab eine weitere Veranstaltung an der beide teilnahmen deren Datum aber nicht bekannt ist. Im gesamten Juni kamen keine Nachrichten aus London nach Wien. Sicherleich wurde die „Exeter-Polka”, das Opus 249 in der gleichnamigen riesigen Exeter-Hall uraufgeführt, das Darum und der Anlaß sind aber nicht bekannt.

 

Auch von Wien sind keine Details über musikalische Produktionen überliefert. Dort leitete Strauss Sohn nur sonntags die Musik bei den Nachmittags-Conversationen in Dommayer´s Casino. Das die Lage in Wien immer noch gespannt war, beschreibt ein Bericht eines Augenzeugen über einen Vorfall  am 29. April, als Ferdinand Dommayer zwei k.k. Unteroffiziere während einer Musikunterhaltung mit Strauss Sohn seines Lokales verwies. Der Zeuge kommentiert dies mit „auf solche Weise verfährt Hr. Dommayer mit vaterländischen Kriegern während unser Heer zum Schutze der übrigen Staatsbürger und ihres Eigenthums auf den Schlachtfeldern blutet”.

Ende Mai bot sich dann die erste Gelegenheit für Johann Strauss Sohn sich bei dem Habsburger Kaiserhaus und dem neuen, jungen Kaiser Franz Joseph I. um Wiedergutmachung für sein revolutionäres Verhalten im Vorjahr zu bemühen. Der junge Kaiser war 5 Jahre jünger als Johann Strauss. Von 1848 bis 1899, über 50 volle Jahre waren sie die bekanntesten Wiener ihrer Zeit und möglicherweise der Geschichte Österreichs und es sollten noch zahlreiche Begegnungen folgen. Aber der Anfang war für Johann Strauss Sohn schwierig.

 

Der gesamte „Hof” weilte  seit der Flucht am 7. Oktober 1848 in Olmütz, wo Kaiser Ferdinand I. am 2. Dezember die Regierung übergab und sein Bruder, Erzherzog Franz Carl sein Successions-Recht im Beisein der kaiserlichen Familienmitglieder an Franz Joseph abtrat.

 

Kaiser Ferdinand begab sich unmittelbar nach der Regierungsübergabe – sie wurde nicht als Abdankung bezeichnet und Ferdinand führte den Kaisertitel bis zum Tod– nach Prag, kurz nach Innsbruck um dann erneut nach Prag zu übersiedeln wo er zurückgezogen auf dem Hradschin, der königlichen Burg in Prag und im Sommer in Mähren lebte. Er kehrte bis zu seinem Tod, 27 Jahre lang nicht mehr nach Wien zurück.

 

Am 1. Februar lautete eine Zeitungsmeldung: „Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph I. ist am 29. in Prag zum Besuche bei seinem erlauchten Oheim angekommen, und wird, wie es heißt, einige Tage daselbst verweilen”.

 

Franz Joseph reiste allerdings schon am kommenden Tag früh nach Olmütz, wo sich der Hof immer noch aufhielt, zurück, besuchte seinen Onkel aber am 17. April zu dessen Geburtstagsfeier erneut in Prag. Ferdinand wurde am 19. April 56 Jahre alt.

 

Anfang Mai teilten die Wiener Zeitungen mit, daß Rußland und Zar Nikolaus I. militärische Unterstützung gegen Ungarn zugesagt haben, der Kaiser von Rußland in diesen Tagen nach Wien kommen werde und der Angriff gegen die Magyaren am 10. Mai beginnen werde.

Daraufhin kehrte Kaiser Franz Joseph I. und der Hof nach mehr als 7 Monaten, Franz Joseph erstmals seit seiner Inthronisierung, nach Wien zurück wo er am 5. Mai um 6 Uhr morgens in Schönbrunn, woselbst auch die gesamte kaiserliche Familie den Sommeraufenthalt nahm, eintraf. Der Kaiser reiste zwar vom 11. bis zum 13. Mai auf den Kriegsschauplatz nach Preßburg und dann zu einem Treffen mit Zar Nikolaus I., der nicht nach Wien kam, vom 20. bis 25. Mai nach Warschau, dann aber war Gelegenheit für Ferdinand Dommayer im zu Schönbrunn benachbarten Hitzing eine Feier zu veranstalten.

 

Vorher aber noch einmal zum ungarischen Unabhängigkeitskrieg:

 

Der kaiserliche Hof befahl die Auflösung des ungarischen Parlaments und der Regierung. Jelačić wurde als Nachfolger Lambergs eingesetzt. Der Krieg zwischen Österreich und Ungarn begann damit offiziell am 3. Oktober 1848.

 

Jelačić konnte auf die Unterstützung der Mehrheit der kroatischen, serbischen, slowakischen und rumänischen Landbevölkerung bauen. Auf die Seite der Ungarn stellten sich hingegen viele Juden, die sich eine Besserung ihrer rechtlichen Stellung erhofften, und eine große Zahl polnischer, österreichischer und italienischer Freiwilliger.

 

Windisch-Graetz marschierte am 5. Januar „an der Spitze der kaiserlichen Truppen ohne Schwertstreich in Ofen und Pest“ ein. Kossuth flüchtete mit seiner Regierung nach Debrecin und nahm die heilige Stepanskrone und die ungarische Notenpresse mit.

 

Zunächst erzielte die K.u. Landwehr Erfolge gegen die österreichischen Truppen, wonach am 13. April 1849 sogar die vollständige Unabhängigkeit Ungarns vom Habsburger Reich durch den ungarischen Reichstag in Debrecin proklamiert wurde. Windisch-Graetz hatte militärisch versagt und mußte den Oberfehl abgeben. Darauf ersuchte Kaiser Franz Joseph den als „Gendarm Europas“ bezeichneten Zar Nikolaus I. um militärische Unterstützung. So zogen die russischen Armeen nach Ungarn, was das negative russisch-ungarische Verhältnis für die Zukunft begründen sollte.

 

Die österreichische Armee war heftigen Gefechten ausgesetzt und war von März bis Mai 1849 zum Rückzug gezwungen, sodaß General Windisch-Graetz abgesetzt wurde. Ohne die österreichische Armee zerschlagen zu haben, stoppten die Ungarn ihren Vormarsch, belagerten Buda und bereiteten die Verteidigung vor. Im Juni 1849 erreichten starke russische und österreichische Verbände, die die ungarische Armee zahlenmäßig bei weitem übertrafen, ungarischen Boden. Nachdem alle Aufrufe an andere europäische Mächte keinen Erfolg hatten, dankte Kossuth am 11. August 1849 zugunsten von Artúr Görgey ab, von dem er annahm, daß er der einzige General wäre, der zur Rettung der Nation fähig wäre. Am 13. August kapitulierte Görgey in Șiria (ungar. Világos) gegenüber den Russen, die ihrerseits die Kriegsgefangenen den Österreichern übergaben.

 

Julius Freiherr von Haynau, der Befehlshaber der österreichischen Armee, wurde daraufhin einige Monate lang Statthalter von Ungarn, befahl die Exekution der 13 Befehlshaber der ungarischen Armee in Arad sowie des Premierministers Batthyány in Pest.

 

Am 31. Mai veranstaltete Ferdinand Dommayer also „eine große Fest-Soirée zur Feier der Anwesenheit Seiner Majestät unsers allergnädigsten Kaisers Franz Joseph I.“  in seinem Casino. Neben der Kapelle von Strauss Sohn produzierte sich eine Militär-Musik-Capelle im Garten. Sie trugen die neuesten und beliebtesten Kompositionen vor. Es kann sein, daß Strauss bei dieser Fest-Soirée schon seinen „Kaiser Franz Joseph-Marsch“, sein Opus 67, das musikalische Dokument für seinen ideologischen Sinneswandel, vorstellte. Wahrscheinlicher aber hatte er diesen am 16. August „beim Dommayer“ oder am 20. August in Dengler’s Bierhalle uraufgeführt.

In Frühjahr 1849, möglicherweise bei der Nachmittags-Conversation am 10. Juni in Dommayer´s Casino wartete Strauss Sohn mit einigen neuen Kompositionen auf. Sein Opus 62, der Walzer „Einheitsklänge” und das Opus 63, die „Sans-Souci-Quadrille” stammen aus dieser Zeit. Letztere könnte, wie der Titel vermuten läßt, auch für ein Fest in Sans-Souci bei Mödling, wo auch Strauss Vater früher schon auftrat und Feste organisierte, entstanden sein. Auch ein Werk seines Vaters, dessen Opus 222, den Walzer „Landesfarben” soll Strauss Sohn, wahrscheinlich in Verbingung mit seinen „Einheitsklängen” als Referenz an die geänderten Verhältnisse bei seinen Conversationen in Dommayer´s Casino, die über den Sommer jeweils sonntags oder bei den Soiréen die jeweils donnerstags stattfanden, vorgetragen haben.

 

Die nächsten Nachrichten aus England trafen erst wieder im Juli in Wien ein. Strauss Vater  verabschiedete sich mit einer öffentlichen Abschiedsvorstellung in der Reitschule der Knightsbridge Barracks und präsentierte dabei einen „Wiener Stadt-Gardemarsch”, sein Opus 246. Wahrscheinlich hies das Werk bei seiner Erstaufführung in England noch anders und erhielt seinen „Wiener Titel” erst später.

 

Inklusive einigen Auftritten in Reading, Oxford und Cheltenham soll die Kapelle Strauss in England insgesamt  46 Konzerte gegeben haben.

 

So um den 10. Juli reiste Strauss aus London ab, setzte von Dover aus auf das Festland über und erreichte Wien am 14. Juli. Eduard erinnert sich:

 

Im Jahre seines Todes, 1849, unternahm unser Vater eine Reise mit seiner Capelle

 nach Deutschland und London. In dieser Stadt versagte diesmal der Erfolg,

in materieller Beziehung. Die ungarischen Emigranten hetzten die öffentliche Meinung

gegen den österreichischen Hof und die Regierung mit aller Macht auf, so daß

Johann Strauss, der seine Concerte als Hofball-Musikdirector annoncierte, weder bei

dem Publicum noch bei der Presse freundliche Aufnahme fand. Außerdem hatte ein

unkluger Besuch, den Feldzeugmeister Baron Haynau in England machte und der

Ueberfall auf denselben gelegentlich der Besichtigung eines Brauhauses, die allgemeine

Stimmung gegen Oesterreich noch verschärft.”

 

Am Tag der Ankunft seines Vaters in Wien leitete Strauss Sohn die Musik bei einer großen Fest-Soirée in Kugler´s Bad-Casino in Heiligenstadt, wo er auch 1846 und 1847, damals kurz nach seinem Vater, sich schon produzierte. Obwohl die Soiréen nicht angezeigt wurden kann angenommen werden, daß diese regelmäßig samstags stattfanden. Die Zugkraft des Bad-Casino und des Musikdirektors reichte offenbar ohne Werbung aus und Kugler sparte sich das Geld für Zeitungsannoncen.

 

Strauss Vater trat am 15. Juli in Unger´s Casino wieder vor das Wiener Publikum und leitete eine große musikalische Nachmittags-Unterhaltung, wo nach der Besprechung des „Humorist” „Die Lokalitäten waren von Zuhörern überfüllt, daß man im wahren Sinne des Wortes sich nicht zu bewegen im Stande war”.

Sogleich war der Kalender des k.k. Hofball-Musikdirectors wieder belegt.

Sonntag: Nachmittags-Unterhaltung in Unger’s Casino

Montag: Frei oder Feste

Dienstag: Soiree im k.k. Volksgarten

Mittwoch:  Frei oder Feste

Donenrstag: Soiree im großen Zeisig am Burg-Glacis

Freitag: Soiree im k.k. Volksgarten

Samstag:  Soiree in den Gärten und Sommer-Sälen zum Sperl

 

Im Sperl hatte Ludwig Morelly Johann Strauss während dessen Reise vertreten.

 

In Kugler´s Park in Heiligenstadt wurde im Jahr nach der Revolution auch das Krichweih-Fest wieder gefeiert. Am Sonntag leitete Franz Ballin die Musik, am Montag, dem 23. Juli leitete Strauss Sohn die Musik bei einer Soirée mit Ball.

 

In den italienischen Provinzen des habsburgischen Vielvölkerstaates war nach einem Putsch von Aufständischen im Februar 1849 gegen den Großherzog Leopold II. von Habsburg in der Toskana erneut ein Krieg ausgebrochen. Dieser wurde wieder zugunsten der kaiserlichen Österreicher unter Radetzky, durch ihren Sieg am 23. März 1849 in der Schlacht bei Novara gegen die 100.000 Mann starke Armee Sardiniens entschieden. Damit war die italienische Einigungsbewegung vorerst zerschlagen und die österreichische Vorherrschaft in Oberitalien im Wesentlichen wiederhergestellt. König Karl Albert von Sardinien dankte zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II. ab und ging nach Portugal ins Exil. Der neue König schloß am 6. August in Mailand einen Friedensvertrag mit Österreich.

Die Schlacht bei Novara war allerdings der letzte militärische Sieg der Habsburgermonarchie. Bis zu deren Auflösung 1918 gab es nur mehr Niederlagen.

Als letzte Bastion der oberitalienischen Aufstände von 1848/49 wurde am 24. August 1849 die revolutionäre Republik von Venedig niedergeschlagen. Radetzky erhielt vom Kaiser das Amt des General-, Zivil- und Militärgouverneurs von Lombardo-Venetien.

 

Damit war in Wien wieder Grund für die Veranstaltung von Feierlichkeiten, sei es Wohltätigkeitsfeste  zum Besten der verwundeten Krieger oder Huldigungs-Feste für die Helden oder einfache Siegesfeste.

 

Strauss Vater nahm am 30. Juli unentgeltlich an einem Wohltätigkeits-Fest am Wasser-Glacis teil dessen Ertrag Herr Hembsch ohne Abzug für den Waisenhausfonds betimmt hatte. Die Musik-Kapelle des 2. Feld-Artillerie-Regimentes wirkte ebenfalls mit.

Strauss Sohn wirkte zusammen mit der Capelle des löblichen k.k. Pionier-Corps bei einem großen ländlichen Wohltätigkeits-Fest mit Ball im Gasthaus-Garten und Saal zum goldenen Löwen in Unter- Sievering zum Besten verwundeter Krieger im hiesigen Garnisons-Spitale mit und Strauss komponierte dafür einen Walzer im Ländlerstil mit dem Titel „D'Waldbuama“, Opus 66, den er bei dem Ball uraufführte.

Ob es sich bei der Datumsangabe in der öffentlichen Danksagung der Armen-Instituts-Vorstehern des Pfarrbezirkes der Alservorstadt in der diese sich bei dem k.k. Hofball-Musikdirector für die ungentgeltliche Mitwirkung bei einer Fest-Soiree in Unger´s Casino am 25. Juli um einen Druckfehler handelt, und damit die erste Soirée von Strauss Vater nach seiner Rückkehr am 15. Juli gemeint ist läßt sich nicht klären. Die Nachmittags-Unterhaltung am 15. wurde ohne Hinweis auf einen wohltätigen Zweck annonciert, für den 25. wurde gar keine Veranstaltung angezeigt. Der Mittwoch war im Kalender des Strauss Orchesters aber frei. Wegen der ungünstigen Witterung mußte sich die Soirée auf den Salon beschränken und der Ertrag war daher mit 59 fl. 59 kr. C.M. eher mäßig. Noch weniger konnte Herr Rauch dem Garnisons-Spitale verwundeter Krieger aus dem Ertrag des Festes am 30. in Unter-Sievering übergeben. Die 214 zahlenden Gäste brachten eine Einnahme von 116 fl. C.M. wovon 76 fl. für die beiden Kapellen, nämlich 40 fl. für die Strauss´sche und inklusive Wägen 36 fl. für die Mattes´sche aufgewendet wurden, wobei die beiden Kapellmeister ihre Orchester unentgeltlich dirigierten, wofür ihnen ebenfalls öffentlich gedankt wurde.

Das nächste geplante Wohltätigkeits-Fest, eine große wohltätige Fest-Soiree im k.k. Volksgarten welche Johann Strauss Vater und der Inhaber Johann Corti am 3. August veranstalten  wollten und bei dem wiederum das Militär-Musik-Corp unter Kapllmeister Reinisch mitwirken sollten fiel, genau wie am nächsten Termin, dem 7. August wegen schlechten Wetters aus und konnte letztendlich erst am 10. August  veranstaltet werden.

 

Ein weiteres Wohltätigkeits-Fest in Form eines großen Gartenfestes mit Ball fand am 3. September in Unger´s Casino und Promenade-Garten zum Besten des Spitals in Hietzing für verwundete Krieger von dem Frauen-Wohltätigkeits-Vereine des Bezirks Liechtental statt. Strauss Vaters dirigierte wieder unentgeltlich die Musik. Der öffentliche Dank folgte einige Tage später .

 

An dem sonst freien Mittwoch dem 8. August schob Strauss Vater eine musikalische Fest-Soiree in Kremser´s Lokalitäten am Währingerspitz ein die sein letzter Auftritt dort sein sollte.

Mit dem Kaiserwechsel gab es auch ein neues Datum zu beachten, nämlich die Feier des allerhöchsten Geburtsfestes seiner Majestät. Nicht mehr am 19. April, dem Geburtstag Ferdinands, sondern an dem für Feste im Freien ohnehin viel besser passenden 18. August mußten künftig Feste geplant und abgehalten werden. Zum 19. Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I. veranstalteten Ferdinand Dommayer in Hietzing und Johann Hembsch am Wasser-Glacis schon am 16. August Vorfeiern. Der Ertrag aus der Fest-Soirée in Hitzing bei der neben Strauss Sohn auch eine Militär-Kapelle mitwirkte kam dem von dem Wiener Frauen-Wohltätigkeits-Verein gestifteten Spital für verwundete Krieger zugute.

 

Für das patriotische Fest am Wasser-Glacis bei dem Ludwig Morelly die Musik besorgte, wählte Herr Hembsch als Motto den Wahlspruch des neuen Kaisers, „Viribus unitis”, „Mit vereinten Kräften”. Auch dieses Fest fand zum Besten der verwundeten Krieger statt.

 

Im k.k. Volksgarten sollte der eigentliche Festtag, der 18. August mit einem großem Fest „zur Feier des hohen Geburtstages” begangen werden. Wahrscheinlich ließ das Wetter das Fest nicht zu und es wurde am 28. August gefeiert und Johann Strauss Vater trug dabei seinen neuen Walzer „Soldatenlieder”, sein Opus 242 erstmals vor.

Das Geburtstagskind reiste indessen nach Ischl und kehrte erst am 19. August mit dem Großfürsten Alexander II. Nikolajewitsch, dem Thronfolger von Rußland nach Schönbrunn zurück.

Auch in Dengler´s Bierhalle in Fünfhaus wurde am 20. August der Geburtstag mit einem großen Fest mit glänzendem Ball und prachtvoller Illumination des Gartens unter der Bezeichnung „Oesterreichs frohe Zukunft !” bei Aufstellung eines großartigen Tempels in Brillant-Feuer als Symbol der Huldigung und Dankbarkeit des geliebten Kaisers und der heldenmutigen tapferen k.k. österr. Armee anläßlich des Friedes-Schlußes in Italien, nachgefeiert.

Strauss Sohn leitete die Ballmusik und spielte dabei sicherlich auch seinen Kaiser Franz Joseph-Marsch, wenn vielleicht auch nicht zum ersten Mal.

Bei einem dieser Feste hat er sicher auch seine „Nikolai-Quadrille nach russischen Motiven” zu Ehren des russischen Kaisers Nikolaus I. Pawlowitsch uraufgeführt.

Dann begann eine Reihe von Sieges- und Huldigungsfesten. Das erste das für den 21. August in Kugler´s Park zu Heiligenstadt geplante große Radetzky-Huldigungs-Fest mit Ball bei dem Strauss Sohn und das neue Wiener-Orpheus-Musik-Chor unter Franz Ballin sich zu produzieren die Ehre haben sollten und von dessen Reinertrag die Hälfte für die Radetzky-Stiftung geplant wurde wegen schlechter Witterung abgesagt. Es wurde am 28. August abgehalten.

 

In Hernals wurde wieder der Kirchtag gefeiert, am 26. August mit einer großen musikalischen Nachmittags-Unterhaltung in Unger´s Casino und Promenadegarten zur Kirchtags-Feier und am 27. August mit einem großen Garten-Fest mit Ball unter Mitwirkung von 2 Musik Chören.

 

Ein weiteres Siegesfest plante der aus Köln stammende Hembsch. Er hatte gerade wegen dem Bau eines neuen Kiosk am Wasser-Glacis Ärger mit den übrigen Kaffeesiedern Wiens und die Presse schlug sich auf deren Seite und gegen Hembsch. Nachdem dieser die Genehmigung für einen offenen runden Kiosk ohne Fenster erhielt, hatte er diesen Achteckig gebaut, dafür auch die Baugenehmigung der k.k. Fortifikations-Direction durch „Unterschiebung eines anderen Planes” bekommen und beantragte dann zum Schutz der wassertrinkenden Kurgäste die Verglasung des Kiosks. Die Gegner warfen ihm vor, daß er deren Geschäft ruinieren wolle denn die Kaffeehäuser in der Stadt lebten vom Geschäft im Winter und Hembsch der ebenfalls neben der Curanstalt am Wasser-Glacis auch bereits die Stadt-Kaffeehausgerichtigkeit des Herrn Wasserburger erworben hatte, wolle auch Sorge tragen, daß er im Winter Veranstaltungen abhalten könne. Herr Hembsch sammelte Unterschriften zu einer Petition an den Kaiser und die löbliche Innung der Wiener Kaffehsieder wurde zu einer Audienz beim Kaiser vorgelassen. Dieser sagte zu, daß er „alles nach Gerechtigkeit entscheiden !” werde. Ausländer waren in diesen Tagen nicht gerade beliebt in Wien.

 

Herr Hembsch plante also am 12. August ein großes Siegesfest zum Besten der in den italienischen Feldzügen invalid gewordenen Wiener Freiwilligen, bei dem Strauss Sohn mitwirken sollte. Als das wegen ungünstiger Witterung ausgefallene Fest am 15. September neu angesetzt wurde, sollte es „zu Ehren der Ankunft des tapferen Feldmarschall-Radetzky” stattfinden. Es fiel aber erneut ins Wasser und wurde an dem bereits vorgesehenen Ausweichtermin am 17. September endlich abgehalten. Strauss Sohn präsentierte dabei seinen Walzer  „Äolstöne” erstmals. Was ihn wohl zu dieser Titelwahl für sein Opus 68 bewog ? Äol war der griechische Gott der Winde. Außerdem soll er eine heute verschollene „Friedenspolka” aufgeführt haben.

Radetzky kam am 12. September in Wien an.

Johann Strauss Vater war mit seiner Capelle bei dem letzten diesjährigen Fest im k.k. Volksgarten unter der Bezeichnung „Oesterreichs Triumph, oder Helden-Glorie” zusammen mit dem 2. Feldartillerie-Musik-Corps unter der Leitung von Seb. Reinisch am 11. September angekündigt.

Das dies nicht nur das letzte Fest des Jahres 1849 unter Beteiligung des k.k. Hofball-Musikdirectors Johann Strauss war, sondern dessen allerletztes Fest ahnte damals noch niemand. Das Fest wurde wahrscheinlich durch ungünstige Witterung gestört oder sogar verhindert.

 

Exakt zwei Wochen nach dem Fest starb Johann Strauss senior !

Die letzten beiden Wochen in seinem viel zu kurzen Leben verliefen, was seine musikalischen Tätigkeiten betrifft, so:

 

Mittwoch, 12. September:  keine Veranstaltung

Donenrstag, 13. September : Soirée im großen Zeisig am Burg-Glacis

Freitag, 14. September : Soirée im k.k. Volksgarten

Samstag, 15. September :  Soirée in den Gärten und Sommer-Sälen zum Sperl

Sonntag, 16. September : Nachmittags-Unterhaltung in Unger’s Casino

Montag, 17. September : keine Veranstaltung

Dienstag, 18. September : Soirée im k.k. Volksgarten

Mittwoch, 19. September :  eventuell ein Konzert im Sperl

Donenrstag, 20. September : wahrscheinlich Soirée im großen Zeisig am Burg-Glacis

Freitag, 21. September : Soirée im k.k. Volksgarten

 

Die üblicherweiche samstags stattfindete Soirée in den Gärten und Sommer-Sälen zum Sperl wurde für den 22. September 1849 nicht angezeigt. Strauss Vater sollte aber bei einem Bankett des Wiener-Gemeinderathes zu Ehren des Feldmaschall Grafen Radetzky im k.k. Redoutensaale der Hofburg die Musik besorgen. Doch sein Orchester erschien ohne den Kapellmeister. Dieser lag mit Scharlachfieber in seiner Wohnung in der Kumpfgasse danieder. Sicher hätte er dem greisen 83-jährigen Helden seinen damals schon historisch gewordenen Radetzky-Marsch und einen im Auftrag der Veranstalter komponierten „Radetzky-Bankett-Marsch” gerne persönlich dirigiert. Sein Orchester hat auch bestimmt den Radetzky-Marsch gespielt. Das Auftragswerk wurde nicht mehr fertig und erschien im November unfertig als „Letzter Gedanke von Johann Strauss” posthum bei Haslinger im Druck. Als Strauss wegen Krankheit nicht erschien befürchteten viele daß die Verhinderung schwerwiegender sein muß. Wegen eines leichten Übels hätte sich Strauss ein solches Fest nicht entgehen lassen.

Auch die Sonntag Nachmittags-Unterhaltung in Unger’s Casino wurde für den 24. September nicht angezeigt. Als die Annonce über die „letzte dießjährige Soirée im Freien im k.k. Volksgarten, wobei der k.k. Hofball-Musikdirector Herr Joh. Strauss die Musik dirigieren wird” und dabei „die bereits aufgestellte, beim letzten Feste durch die ungünstige Witterung vereitelte brillante Illuminations-Decoration zu Ehren der Anwesenheit Seiner Excellenz des Herrn Feldmarschalls Grafen Radetzky im schöneste Effecte zur Schau gebracht” wird, erschien, war bereits sicher, daß der Kapellmeister die Musik an diesem Abend nicht dirigieren wird. Das Fest fand auch nicht statt !

Zum angekündigten Zeitpunkt des Konzertes im k.k. Volksgarten war Johann Strauss bereits tot.

 

Er starb am 25. September 1849 gegen 2 Uhr morgens im Alter von 45 ½ Jahren in Wien, Kumpfgasse nachdem er zwei Tagen von Fieberdelirien geschüttelt wurde.

Johann Strauss Vater auf dem Totenbett – Wien, 25. September 1849

 

Die Lithographie nach der Natur stammt von J. Pichler und

war ab 9. Oktober für 15 kr. im Verlag Haslinger zu kaufen !

 

Strauss Sohn, der wie die Familie angeblich erst einige Stunden später, also im Laufe des Vormittages vom Tod seines Vaters erfuhr, war in der Annonce am 25. für das große Fest mit Ball zur Anwesenheit Radetzky in Dommayer´s Casino am 26. September nicht erwähnt. Das Fest wurde dann „wegen eingetretenen Hindernissen” abgesagt. Der Grund der Absage ist nicht bekannt.

 

Die Todesursache von Strauss Vater war eine Infection an Scharlach. Eduard, der es am Besten von allen Biographen wissen musste schrieb in seinen Erinnerungen, daß der behandelnde Arzt ihn zu frühzeitig ein Bad nehmen ließ, „die Folge davon war eine Gehirnlähmung mit tödlichem Ausgange”.

 

Josef war wohl der erste der Familie der den Toten sah. Seine Mutter sandte ihn in die Wohnung in der Kumpfgasse.

 

Der Rest von Eduards Schilderung, speziell seine Auslassung über die ungeliebte Emilie Trambusch kann getrost dem Reich der Erfindung zugeordnet werden.

 

Auch die Theorie das eines der Kinder aus der Verbindung mit Emilie Trambusch Strauss mit Scharlach infiziert hatte, ist zumindest zweifelhaft. Seine dritte Tochter Maria Wilhelmine, die am 25. April 1843 geboren war, starb am 4. November 1849 knapp 6 Wochen nach ihrem Vater ebenfalls an Scharlach. Möglich, daß die Abwehrkräfte der 6-jährigen länger ausreichten als die des Vater, es ist aber auch denkbar daß der Vater die Tochter angesteckt hat.

 

Die Wiener Tageszeitungen, denen wir die Informationen auf diesen Seiten zu verdanken haben, berichteten alle am 26. vom Tod des Wiener Lieblings.

Die Todenanzeige in der Wiener Zeitung erschien am 2. Oktober

Die Zeitschrift „Die Geißel”, durch die Gesselhiebe, das Opus 60 von Strauss Sohn im Dezember 48 noch immer gekränkt, warf Johann und Joseph am 26. September in zweiten Absatz der Todennachrift  vor”

 

„Seine beiden Söhne, sowie seine Frau liesen den Gatten und Vater allein auf seinem Krankenlager und fanden es nicht der Mühe wert, durch einen Besuch am Krankenbette die entstandene Spaltung der Familie zu einem neuen Bund zu kitten. So starb der mit Lanner geistesverwandte Strauss allein, starb mit dem herben Schmerz des verlassenen Vaters.”

 

Darauf antwortete Strauss Sohn am gleichen Tag in einer

 

Erklärung , Wien, 26. September 1849

 

In dem gestern erschienenen Blatte der „Geissel” (Nr. 226 vom 26. Sept.) schreibt ein Herr Eugen einen so lieblosen und unwahren Artikel über die letzten Augenblicke meines seligen Vaters, und verleumdet meine Mutter, mich und meine Geschwister so hart und schonungslos, dass ich so gross und tief unser Schmerz für den Entschafenen ist, doch zur Feder greifen muß, um mich und meine Familie von der Beschuldigung lieblosen Betragens zu reinigen. Mein Vater starb nicht in unserem Hause; von seiner höchstgefährlichen Krankheit wurden wir nicht unterrichtet und als meine Geschwister den Vater besuchen wollten, verweigerte man ihnen den Theuren zu sehen ! Die gefährliche Krankheit wurde uns nur als eine Unpäßlichkeit angegeben, zum Unglücke trat sie auch noch so schrecklich auf, daß  sie in wenigen Tagen den Tod brachte. – Wir sind von diesem Jammer, der uns betroffen, tief erschüttert und es schmerzt uns daher um so empfindlicher als – nachdem uns das Schicksal den Vater entrissen eine böse Feder uns auch die Gunst der Bewohner Wiens entziehen will.

 

Johann Strauss in seinem und im Namen

seiner Mutter und seiner Geschwister.

 

Dann konnte die Beerdigung stattfinen über deren Verlauf sich Eduard erninnert:

 

Am 27. September 1849 wurde Johann Strauss Vater, im Stephansdome eingesegnet. Sein Leichenbegängnis fand unter ungeheuerem Menschenandrang statt. Die Musik des Infanterieregimentes Ceccopieri unter der Leitung des Capellmeister Reznicek  und die Musik des zweiten Artillerieregimentes unter Leitung des Capellmeisters Reinisch begleiteten den Trauerzug bis zum Döblinger Friedhof. Unter den Klängen eines von Capellmeister Reznicek nach Motiven des letzten Walzers meines Vaters „Wanderers Lebewohl” arrangierten Trauermarsches wurde Johann Strauss zur letzten Ruhe gebettet. Sein Leichnam lag bis zum Sommer 1904 neben der Grabstätte Lanners, dann wurden beider Gebeine in die von der Commune Wien gewidmeten Ehrengräber am Centralfriedhofe übertragen”.

 

Der ungeheure Menschenandrang sollen 100.000 Personen gewesen sein.      

Auch hierzu bleiben Eduard´s Angaben fraglich. Ende Oktober erschienen im Verlag Haslinger Trauermärsche von Carl Haslinger selbst und von Reinisch mit dem Zusatz „aufgeführt bei Joh. Strauss´s Beerdigung” im Druck. Keiner von Kapellmeister Reznicek.

Bericht des „Humorist” am 28. September über die Beerdigung.

Außer Musik hat der Walzerkönig seinen Erben nicht allzu viel hinterlassen. Das Gerücht wonach Emilie Trambusch die Wohnung völlig ausgeräumt habe ist  aber eine Verleumdung, die leider auch Eduard in seinen Erinnerungen aufrecht erhält. Sie hat wohl die gemeinsame Wohnung sofort nach Strauss Tod verlassen und ist niemehr dahin zurück gekehrt. Der gerichtlich bestellte Schätzmeister hat jedoch im Schreibtischfach des Verstorbenen einen Bargeldbetrag von 1360 fl. gefunden und eine lange Liste über den Hausrat, Möbel, Kleidungsstücke, Bilder, Musikinstrumente und Notenmaterial erstellt. Darunter soll auch ein Vertrag mit Carl Haslinger gewesen sein nachdem der  Verleger „das Recht und die Pflicht habe, Manuskripte des Verstorbenen unter den vertragsgemäßen Bedingungen käuflich zu übernehmen”. Die Preise waren für einen Walzer auf 250 fl., ein Potpourri oder eine Fantasie 100 fl., eine Quadrille 120 fl., eine Polka oder einen Galopp 90 fl. und für einen Marsch 30 fl. festgesetzt.   

 

Außerdem hinterlies Johann Strauss eine Frau, eine Lebensgefährtin und 10 noch lebende Kinder.

 

Seine Frau Anna war im Sterbejahr 48 Jahre alt, Johann knapp 24 Jahre, Josef 22, Anna knapp 20, Therese knapp 18 und Eduard 14.

 

Emilie Sophie Trambusch war ungefähr 35 Jahre alt, hatte aber schon 8 Kinder von denen noch 1 Sohn und 4 Töchter am Leben waren. Zwei Söhne und eine Tochter waren im Säuglingsalter gestorben. Die Familie geriet rasch in Vergessenheit, nur von Johann der 13 Jahre alt war als sein Vater starb wird noch einmal kurz die Rede sein. Von den Mädchen von denen Emilie 14 Jahre alt war, Klementime knapp 12, Maria 6 und Theresia 5 Jahre ist dagegen fast nichts bekannt. Selbst deren Sterbedaten sind sehr unterschiedlich. Auch Maria, die nach einer Quelle kurz nach ihrem Vater ebenfalls an Scharlach gestorben sein soll und ihn vielleicht angesteckt haben könnte, lebte nach anderen Quellen bis zum 5. Juli 1852. 

 

Verbleiben wir bei den bekannten Fakten.

 

Schon gut eine Woche nach dem Tod des Vaters fühlte sich Johann Strauss Sohn genötigt „einen herzlichen Dank und innige Bitte an das geehrte Publikum Wiens !” zu veröffentlichen.

 

Er beschrieb sich als beklagenswerten Sohn der nicht selten dem parteiischen Richterstuhl der Öffentlichkeit preisgegeben war, wies auf seine eigene, in dem Treibhause zu früher Selbstständigkeit erzogene Jugend hin, auf die verlassene Mutter und unmündige Geschwister, daß er sein schlichtes Talent anwand um drückende Lasten zu lüften, wenn auch nicht zu heben. Er schrieb, daß es nicht galt „einen Ringkampf einzugehen mit den erprobt weit überragenden Kräften eines der tüchtigsten Meister vom Fache” der zugleich sein stets geliebter Vater war. Er erwähnte, daß sein geehrtes Publikum größtenteils junge Männer waren, aber selbst darin sahen seine Gegner Anlaß zu Kritiken. Er wurde also beschuldigt die Unruhen der März-Revolution durch sein Wirken mit begünstigt und gefördert zu haben. Er entschuldigte den Vater, denn „nicht stets erlaubte, die der Kunst so nachtheilig gewordene Zeit dem fürsorgenden Vater hinreichend Aller zu gedenken”.

 

Er gab seine Schwächen und Fehler zu, zu denen aber von seinen Feinden und Gegnern, von denen er viele hatte, noch welche erdichtet wurden wo der Vorat nicht ausreichte. Sogar in Kleidung, Haar und Gang suchten die Gegner den Wert oder Nichtwert der Seele. Er erwähnte, daß „selbst die erprobte Kunst älterer Musiker durch die starren Klippen der Zeitverhältnisse nur mühsam sich durchzuwinden vermag”. Er war sicher, daß sein Vater ihm gerne „zum Erbtheil Wiens Liebe hinterlassen hätte”. Dann flehte er im Namen der Mutter und der Geschwister um die Gunst des edelsinnigen Publicums.

 

Im Namen der Seinen zollte er dem Ochtester-Personal des Verblichenen den innigsten Dank und wünschte, so sie sich selbst erhalten wollten, einer „Vater Strauss´s Capelle” Eintracht und treues Zusammenwirken, er aber wolle sich des Vaters würdig zeigen.

Dieses Inserat erschien am 3. Oktober in der Wiener Zeitung, aber schon am gleichen Tag kündigte der „Wanderer” für den kommenden Sonntag, den 7. Oktober „die erste Reunion ..., wobei das gesammte Orchester weil. Joh. Strauss´s Vater unter der Direction von Strauss Sohn wirken wird” an. Das Herr Corti den Salon durch einen umfangreichen Zubau vergrößern wird war nebensächlich.

Es war also schon wenige Tage nach der Beerdigung des k.k. Hofballmusik-Directors abgemacht, daß die Kapelle Strauss Vater unter des Sohnes Leitung auftreten wird. Ob der Vertrag mit den Musikerm seines Vaters damals schon geschlossen war ist nicht bekannt. Irgendwann im  Herbst wurde ein Vertrag mit 15 Personen, unter ihnen der Konzertmeister und Geigenlehrer Johanns Franz Amon und sein Onkel, der Orchestersekretär und Schwager Strauss-Vaters Karl Fux unterschrieben und auch die beiden Kapellen verschmolzen. Nur 11 Musiker unterschrieben, 4 Namen sind durchgestrichen - diese Orchestermitglieder kündigten offensichtlich angescihts der neuen Umstände.

 

Damit war die Angelegenheit „Dank und Bitte” aber noch nicht erledigt. Eine Woche später meldete sich C.F. Hirsch, ein „vieljähriger inniger Freund und Verehrer von Strauss Vater”, der Lamperl-Hirsch, öffentlich zu Wort. Er warf dem jungen Strauss vor, daß er den verblichenen Vater beschuldigt habe, nur wenig für seine Familie gethan zu haben und diese meistenteils auf die Ernährung und Unterstützung des Sohnes angewiesen gewesen wäre und dieser Umstand dessen musikalische Wirksamkeit hervorgerufen hätte.

 

Dann folgte der Vorwurf, daß dies nur eine in die „Strauss´ Familienverhältnisse wenig eingeweihte Feder” schreiben konnte und die Erklärung, „daß die Familie Strauss nie verlassen und insbesondere auf die Ernährung und Unterstützung von Seite des Sohnes angewiesen war, sondern daß der selige Strauss zu ihrem anständigen Unterhalte monathlich achzig Gulden Conventions-Münze , in früheren Jahren jedoch wenigstens das Dreifache dieses Betrages geleistet, und selbe außerdem bei vielen Gelegenheiten mit namhaften Geschenken in Geld oder Geldwerth erfreut hat”.

 

Die Verdienstmöglichkeiten des k.k. Hofballmusik-Directors in den Revolutionsjahren waren also drastisch eingeschränkt !

 

In der Antwort des Journal „Die Geißel” mit der Überschrift „Strauss Sohn von einem Hirsch-Geweih bedroht” wird der Freund des Vaters übelst beschimpft und bestätigt, daß das Inserat von Strauss Sohn der Erguß seines eigenen Herzens ist aber nicht aus dessen Feder stammt.

 

Hirsch hat darauf nicht mehr geantwortet, sich mit den Strauss Söhnen alsbald versöhnt und deren Feste illuminiert.

 

Schon tags nach der Soirée waren die Besprechungen freundlich und Strauss Sohn´s Compositionen wurden als vorzüglich bezeichnet. Er selbst, der Emporkömmling, habe sich nach dem Erfolg dieses Abends „auf seiner nunmehrigen Bahn ehrenvoll introducirt”. 

 

Überall wurde dem toten Meister gedacht. Im Kroll´schen Königssaale in Berlin wurde am 7. Dezember von dem dortigen Musik-Director Winprecht ein wohlbesuchtes Concert mit großen militärischen Kunstkräften zum Andenken des Verstorbenen gegeben. Außer Beethov´schen Tondichtugnen wurden beliebte Stücke des Geehrten aufgeführt. Einige Tage darauf veranstaltete Carl Haslinger in der Pfarrkirche am Hof eine kirchliche Todtenfeier bei der unter Mitwirkung des Verstorbenen eigener Capelle und anderen Kunst-Notabilitäten Mozart´s Requium aufgeführt wurde.

 

Dann ging man in Wien aber doch wieder allmählich zu den üblichen Unterhaltungsveranstaltungen über. In Unger´s Casino übernahm Philipp Fahrbach die Musik bei dem Sonntags Nachmittags-Conversationen. In Zögernitz´s Casino in Ober-Döbling, nächst der Ruhestätte von Strauss Vater leitete der Capellmeister Franz Schröder, ehemaliges Mitglied der Capelle Lanner die Musik und er betitelte die Nachmittags-Unterhaltung am 7. Oktober „Erinnerung an Strauss und Lanner”. Auf vielseitiges Verlangen wurde diese am 14. Oktober wiederholt.

 

Strauss Sohn blieb im k.k. Volksgarten und dirigierte bei den Sonntags Soiréen die Kapelle des Vaters und führte dessen unvergängliche Compositionen vor. Zeitgleich wurde das Orchester-Personal unter der Leitung des Strauss Sohn für die Sonntag Nachmittags-Conversation in Dommayer´s Casino angekündigt.

 

Täglich erschienen in den Journalen Nachrufe auf den Verstorbenen. Am 18. Oktober druckte die Wiener Zeitung denjenigen von Hector Berlioz, einem langjährigen Strauss-Freund der ihn auf die Stufe vieler Komponisten ernster Gattung hob.

Strauss Sohn war wirklich nicht zu beneiden. Am 21. Oktober veranstaltete Ph. Fahrbach in Unger´s Caffeehaus zu Hernals eine Conversation, welche den Verehrern Strauss´s gewidmet war, wobei an die anwesenden Damen 200 Exemplare von Fahrbach´s „Strauss´s Monument-Walzer” verteilt wurden. In der Vorankündigung wurde die Gelegenheit genützt das Befremden zu äußern, daß Fahrbach, der so lange Strauss lebte, dessen Suprematie anzuerkennen hatte, jetzt aber unbedingt der erste sei, von so manchen Localitätenbesitzern unbeachtet bleibt, während unter dem Vorwande „den Namen Strauss darf man nicht aussterben lassen” alle Sympathien gewaltsam und offenbar zu Fahrbach´s Nachteil nach einer Seite gelenkt werden. Damit war natürlich Strauss Sohn, und vermutlich die Besitzer des k.k. Volksgarten und des Sperl gemeint.

Denn spätestens am 27. Oktober leitete Strauss Sohn auch im Sperl die Musik. An diesem Tag fand eine Erinnerungsfeier von weil. Strauss´schen Freunden, betitelt  "Gruß an Strauss" in sämtlichen Saal-Localitäten zum Sperl statt. Strauss führte das Opus 1, die Täuberln-Walzer ( als Täuberltänze bezeichnet) und  den letzten Walzer, die Soldatenlieder, dann das vortreffliche Potpourri „Ein Strauss von Strauss” neben anderen Kompositionen des Verstorbenen Vaters auf. In den Sommer-Sälen spielte die Artillerie-Musikbande des Herrn Reinisch. Von Carl Haslinger wurde eine große Phantasie, betitelt „Nachruf an Johann Strauss” mit Benützung Strauss´scher Walzermotive und von Hernn Suppé ein Melodrama zur Enthüllung eines Monumentes welches im großen Saal verhüllt aufgetellt war, aufgeführt. Die Damen erhielten 400 Exemplare des „letzten Gedankens” von Strauss und das Erträgnis des Festes war zur Errichtung eines großen Denksteines (Grabsteines) für Strauss bestimmt. Wo dieser Gedenkstein, wenn es dazu kam, heute steht ist nicht bekannt.

 

Das Veranstaltungscomité bestand aus Johann Strauss Sohn, Carl Haslinger, den Capellmeistern Franz v. Suppé, Carl Binder, Adolf Müller, sowie Wilhelm Just.

 

Am Tag nach dem Fest wurde dann auch öffentlich nach dem Sinn und Zweck des Monumentes gefragt, denn aus den Mitteln der Verlassenschaft des Verstorbenen sei bei Herrn Wasserburger bereits ein solches bestellt worden und es sei bereits in Arbeit.

Das Fest war nicht sehr ertragreich, und sollte am 31. Oktober im Sperl wiederholt werden, wobei man dabei tanzen sollen konnte, was scharf kritisiert wurde. Auf den Aufsatz über das „Strauss´s Monument” folgte eine „Nothgedrungene Erklärung” des Comités das sich unter Strauss Sohn an dessen Spitze gebildet hatte um die „Gründung eines großartigen Monumentes für weiland Johann Strauss zu erreichen”.

Demnach hatte Emilie Trambusch aus der Verlassenschaft von Strauss einen einfachen Grabstein bei Herrn Wasserburger in Auftrag gegeben. Das Comité appelierte an den bekannten Wiener Biedersinn zu unterscheiden ob diesem Monument der Vorzug gebührt oder dem großartigen, welches „dem Compositeur Johann Strauss die rechtmäßige Familie und Wien setzt”.

Der preußische König befahl indess in Berlin, den Radetzky-Marsch in die Reihe der preußischen Armee-Märsche aufzunehmen ! Im Vernehmen mit Carl Haslinger wurde der Marsch für Militär-Musik arrangiert in Berlin verlegt.

Neben Sperl und dem k.k. Volksgarten übernahm Strauss Sohn quasi auch die Redoutensäle von seinem seligen Vater. Bei der Tanz-Unterhaltung am Katharinen-Feste, in den Vorjahren wurden maskierte Bälle, die sogenannte Katharinenredoute abgehalten bei denen Joseph Lanner und später Strauss Vater die Ballmusik leiteten, zum Vorteil der Pensions-Gesellschaft bildender Künstler in Wien, deren Abhaltung von seiner Majestät alle Jahre am letzten Sonntage vor dem Advent dieser Gesellschaft bewilligt wird, dirigierte in diesem Jahr erstmals Strauss Sohn im großen Saale das Orchester. Im kleinen Saal unterhielt Kapellmeister Reinisch. Der Eintritt betrug 4 fl. W.W. Die Musik endete um 4 Uhr morgens. Strauss Sohn bedankte sich mit einer neuen „Künstler-Quadrille”, seinem Opus 71.

 

Am gleichen Nachmittag hatte Strauss schon die Musik bei der musikalischen Nachmittags-Conversation im k.k. Volksgarten, wo weder der Zusatz, daß er die Kapelle seines Vaters leiten wird, noch der Zusatz „Sohn” in den Annoncen verwendet wurde, und bei der großen Nachmittags-Conversation in Dommayer´s Casino zu leiten.

 

Auch im Sperl, wo das Katharinen-Fest mit einem großen Ballfest am 28. November gefeiert wurde leitete der nunmehr als ”Kapellmeister Johann Strauss” bezeichnete junge Strauss die Ballmusik und präsentierte auch an diesem Abend eine Novität, sein Opus 72, die „Scherz-Polka”. Für die Sonntags-Soiréen im Sperl engagierte der nunmalige Inhaber Leopold Schönauer eine der in neuester Zeit so beliebt gewordenen „Musik à la Camera”, einem kleineren Kammerorchester. Nur am 15. Dezember leitete Strauss eine außergewöhnliche Soirée im Sperl.

 

Haslinger bemühte sich auch mit seinem verstorbenen Freund und Weggefährten noch gute Geschäfte zu machen. Außer den nachgelassenen Werken veröffentlichte er im Dezember seine Komposition „Nachruf an Strauss” und an Weihnachten ein „Strauss-Album” aus 24 der beliebtesten Melodien des gewesenen k.k. Hofballmusik-Director.

 

Das Jahr endete für den nunmehr einzigen Johann Strauss mit den Nachmittags-Conversationen am Stephanstag beim Dommayer und im k.k. Volksgarten.

 

Der jugendliche Kaiser Franz Joseph war im Jahr 1849 ständig auf Reisen. Unmittelbar nach der Rückkehr des Hofes Anfang Mai aus dem vermeintlich sichereren Olmütz reiste der Kaiser  nach Preßburg. Noch im gleichen Monat traf er Zar Nikolaus in Warschau,  Ende Juni bis Anfang Juli  reiste er noch einmal nach Ungarn, Mitte Juli nach Brünn, seinen Geburtstag verbrachte er in Ischl, danach reiste er über Prag  nach Teplitz wo ein  Treffen mit dem preußischen Königspaar stattfand, im Herbst ein weiteres Mal nach Ischl und Ende November nach Prag, Budweis und Linz.

 

Erstanzeigen im Jahr 1849:

Was sonst noch geschah:

 

Politik und Weltgeschehen

 

  • 9. Februar: Im Kirchenstaat ruft im Rahmen des Risorgimento Giuseppe Mazzini die Römische Republik aus. Sie wird umgehend durch das Eingreifen französischer und spanischer Truppen bis zum 3. Juli gewaltsam niedergeschlagen.
  • 22. Februar: Die dänische Kündigung des Waffenstillstands von Malmö lässt den Schleswig-Holsteinischen Krieg wieder aufflammen.
  • 4. März: Die oktroyierte österreichische Reichsverfassung macht Kroatien, Slawonien und Dalmatien zu einem eigenen Kronland Österreichs mit einem Ban als Statthalter.
  • 7. März: Nach Erlass der Oktroyierten Verfassung im Kaisertum Österreich durch Kaiser Franz Joseph I. wird der Reichstag in Österreich-Ungarn gewaltsam aufgelöst.
  • 12. März: Das Königreich Sardinien-Piemont erklärt Österreich den Krieg, weil Deputiertenkammer und das Volk eine Fortsetzung des Unabhängigkeitskampfes in Norditalien während des Risorgimento wünschen.
  • 13. März: Volksversammlung auf dem Judenbühl in Nürnberg
  • 23. März: Italienische Aufständische erleiden in der Schlacht bei Novara eine Niederlage. Die Österreicher, deren Heer der General Josef Graf Radetzky befehligt, behalten ihre Dominanz in Norditalien und verzögern das Risorgimento.
  • 27. März: Die Frankfurter Nationalversammlung beschließt die Paulskirchenverfassung.
  • 28. März: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wird von der Frankfurter Nationalversammlung zum Deutschen Kaiser gewählt
  • 3. April: Ablehnung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. gegenüber der Kaiserdeputation
  • 4. April: In der Ungarischen Revolution gehen die Rebellen aus der Schlacht bei Tápióbicske siegreich gegenüber den österreichischen Truppen hervor.
  • 5. April: Gefecht bei Eckernförde im Rahmen des Schleswig-Holsteinisches Krieges
  • 3. Mai: Der beginnende Dresdner Maiaufstand zielt auf den Sturz von König Friedrich August II. von Sachsen und die Errichtung einer Republik. Der am 4. Mai eintreffende russische Anarchist Michail Bakunin setzt sich an die Spitze der Revolutionäre, zu denen auch Gottfried Semper und Richard Wagner zählen.
  • 6. Mai: Domvikar Adolph Kolping gründet mit sieben Gesellen in der Kolumbaschule den Kölner Gesellenverein, Karl Marx verkündet am gleichen Tag im überfüllten Saal des Gürzenich sein Manifest der Kommunistischen Partei.
  • 11. Mai: Badische Revolution - In der Festung Rastatt meutern Soldaten. Der Aufstand weitet sich landesweit aus und zwingt Großherzog Leopold wenige Tage danach zur Flucht aus Karlsruhe.
  • 26. Mai: Preußen, Sachsen und Hannover schließen das Dreikönigsbündnis, einen Versuch, die deutsche Einheit unter Führung Preußens herzustellen.
  • 31. Mai: Märzrevolution: letzte Sitzung der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, anschließend Umzug als Rumpfparlament nach Stuttgart
  • 4. Juni: Im Schleswig-Holsteinischen Krieg liefern sich deutsche und dänische Schiffe das Seegefecht bei Helgoland, das einzige der deutschen Reichsflotte.
  • 5. Juni: 1. Verfassung in Dänemark
  • 18. Juni: Das nach Stuttgart ausgewichene Rumpfparlament der Frankfurter Nationalversammlung wird durch militärische Gewalt aufgelöst. Nichtwürttembergische Abgeordnete werden des Landes verwiesen.
  • 3. Juli: Französische und spanische Interventionstruppen erobern Rom, um Papst Pius IX. wieder zu weltlicher Macht zu verhelfen. Die Römische Republik wird gewaltsam abgeschafft.
  • 23. Juli: Rastatt wird von preußischen Truppen eingenommen. Der nach dem Heckeraufstand erneute Versuch, im Großherzogtum Baden eine Republik zu errichten, ist wiederum gescheitert.
  • 13. August: Im Unabhängigkeitskrieg in Ungarn kapituliert die Armee unter General Artur Görgey gegenüber russischen Truppen. Im Rahmen der Heiligen Allianz schlagen diese gemeinsam mit österreichischen Einheiten die Revolution der Magyaren nieder.
  • 18. November: Das Königreich Kroatien und Slawonien wird von Ungarn abgetrennt und separates Kronland in der Habsburgermonarchie. Die Treue der Illyrischen Bewegung zur Habsburger Regierung in den Revolutionswirren wird damit honoriert.
  • 5. Dezember: Einführung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen
  • 22. Dezember: Eine Begnadigung durch Zar Nikolaus I. rettet den Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski vor dem angetretenen Erschießungspeloton.

Australien

  • 13. Februar: Das erste deutsche Schiff mit Auswanderern nach Australien, die Goddefroy, kommt in Melbourne an. Unter den Forty-Eighters befinden sich viele nach der Deutschen Revolution politisch Verfolgte.
  • Asien

  • 21. Februar: Das Heer der Sikhs verliert die Schlacht von Gujarat gegen die britischen Truppen unter Hugh Gough. Ihr Reich im Punjab wird in der Folge nach Britisch-Indien eingegliedert.
  • 29. März: Das Pandschab mit seiner Hauptstadt Lahore wird Teil des britischen Weltreichs.

Amerika

  • 5. März: Zachary Taylor wird als 12. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, er löst James K. Polk ab.

Wirtschaft

  • 1. Januar: Die Schweizerische Post wird gegründet, der der Transport von Briefen, Paketen, Geldsendungen und Personen obliegt.
  • 3. März: Der US-Kongress gestattet der United States Mint das Prägen von Goldmünzen im Nennwert von einem und von zwanzig US-Dollar.
  • 10. April: Walter Hunt erhält das Patent auf die von ihm erfundene Sicherheitsnadel.
  • 6. Mai: Adolph Kolping gründet in Köln einen katholischen Gesellenverein.
  • 19. Mai: Die von Karl Marx in Köln herausgegebene Neue Rheinische Zeitung stellt nach dem Scheitern der Märzrevolution in der preußischen Rheinprovinz ihr Erscheinen ein.
  • 25. September: Mit der Eröffnung des Abschnitts Eisenach–Gerstungen ist die von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft errichtete Gesamtstrecke der Thüringer Bahn fertig gestellt.
  •  1. November: Als erstes deutsches Land gibt das Königreich Bayern eine Briefmarke heraus.
  • 27. November: Bernhard Wolff gründet das Telegraphische Correspondenz-Bureau in Berlin als Nachrichtenbüro für die Presse. Es handelt sich um die erste deutsche und eine der ersten Nachrichtenagenturen Europas
  • 21. Juli: Erstmals wird ein Ballon von einem Schiff aus gestartet. Die österreichische Marine will aus der Luft bei der Bekämpfung der Repubblica di San Marco Bomben auf Venedig werfen. Schlechte Windverhältnisse vereiteln jedoch den Abwurf.
  •  15. November: Gründung der „kaiserlich-königlichen Geologischen Reichsanstalt“ (heute: Geologische Bundesanstalt) durch Kaiser Franz Joseph

Kultur

  • 9. März: Uraufführung der komischen Oper Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai am Königlichen Opernhaus in Berlin
  • 16. April: Uraufführung der Oper Le Prophète (Der Prophet) von Giacomo Meyerbeer an der Grand Opéra Paris
  • 17. November: Uraufführung des Theaterstücks Höllenangst von Johann Nestroy im Carl-Theater in Wien

 

Geboren:

  • 13. Februar: Hauptmann von Köpenick, eigentlich Friedrich Wilhelm Voigt, deutsch-luxemburgischer Schuhmacher und Hochstapler († 1922)
  • 26. März: Armand Peugeot, französischer Unternehmer
  • 3. Mai: Bernhard von Bülow, deutscher Staatsmann († 1929)
  • 3. Mai: Bertha Benz, deutsche Automobilpionierin, Ehefrau von Carl Benz († 1944)
  • 29. Mai: Lorenz Adlon, deutscher Gastronom und Hotelier († 1921)
  • 28. Dezember: Herbert von Bismarck, Sohn von Otto von Bismarck († 1904)

 

Gestorben:

  • 25. Januar: Elias Parish Alvars, englischer Harfenist und Komponist (* 1808)
  • 17. März: Wilhelm II., niederländischer König (* 1792)
  • 11. Mai: Otto Nicolai, deutscher Komponist (* 1810)
  • 28. Juli: Karl Albert I., König von Sardinien-Piemont und Herzog von Savoyen (* 1798)
  • 25. September: Johann Strauss, österreichischer Komponist (* 1804)
  • 7. Oktober: Edgar Allan Poe, US-amerikanischer Schriftsteller (* 1809)
  • 17. Oktober: Frédéric Chopin, polnischer Komponist (* 1810)

So viele Strauss-Freunde haben bisher meine Baustelle besucht

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© Claus Kegel, Bukarest 2018